E.r.w.i.n

Eiserner Rhein West Initiative e.V.

Mönchengladbach

Hier sind aktuelle Informationen zum Thema zu finden:

 

Aktuell: Anfrage von Dr. Günter Krings (MdB) bzgl. des Eisernen Rheins an die Bundesregierung (Juni 2005)

Anfrage Dr. Krings an die Bundesregierung (pdf-Dokument) [08.07.2005]

Antwort auf die Anfrage Dr. Krings an die Bundesregierung (pdf-Dokument) [08.07.2005]

 

Hier finden Sie einen Vortrag unseres Vorstandsmitgliedes Herrn Frank Gerwing zur Wegberger Informationsveranstaltung vom 08.04.2005 (siehe auch Zeitungsartikel RP vom 11.04.2005 unten)

Vortrag-Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (pdf-Dokument) [13.04.2005]

 

Rede von Dr. Werner Reh vom BUND NRW zum Eisernen Rhein anläßlich des Treffens einiger Initiativen und Verbände am 5. Juni 2004 in Krefeld-Oppum:

Rede Dr. Werner Reh (BUND), Krefeld (pdf-Dokument) [05.06.2004]

 

Die FDP Krefeld hat am 7. Januar 2003 der Bürgerinitiative ERWIN (Eisener Rhein West Initiative) e.V. im Rahmen ihres Dreikönigstreffens den "Preis für bürgerliche Civilcourage" verliehen. Lesen Sie hier die Rede unseres 2. Vorsitzenden Herrn Dr. Jürgen Vieten anläßlich der Verleihung des Preises. Der Preis macht uns alle stolz auf das Erreichte und ist uns gleichzeitig Ansporn in unseren Anstrengungen nicht nachzulassen. So werden wir auch zukünftig die "Mächtigen zum Tanz bitten"!

Unter dem folgenden Link können Sie ein Muster zum Anschreiben an das Eisenbahnbundesamt herunterladen , worin das Eisenbahnbundesamt aufgefordert wird, zu den Details der Umgehungsstrecke in MG Stellung zu beziehen.

Musteranschreiben Eisenbahn-Bundesamt (rtf-Dokument) [22.03.2002]

 

Zeitungsmeldungen:

 

vom 01.12.2008, Ausgabe Mönchengladbach

Eiserner Rhein: IHK will die A 52-Trasse

VON DIETER WEBER

Mönchengladbach (RP)
Die IHK hat sich klar positioniert: Die Strecke für den Eisernen Rhein soll parallel zur Autobahn 52 gebaut werden. Für die geplante Schienenstrecke zwischen dem Hafen von Antwerpen und dem Ruhrgebiet dürfe auf keinen Fall die "historischen Trasse" reaktiviert werden. "Diese Trasse ist nicht nachhaltig", kritisierte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK), Dr. Dieter Porschen. Und IHK-Vizepräsident Wolfgang Stomps stellt unmissverständlich klar: "Die Unternehmen in der Region werden es nicht hinnehmen, dass der Niederrhein ein weiteres Mal von der Entwicklung im Schienenverkehr abgekoppelt wird."

NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke will für die A 52-Strecke kämpfen. Jüngst war ein Gespräch Wittkes mit seinen Kollegen Ingrid Vervotte (Belgien) und Camiel Eurlings (Niederlande) über die Finanzierung der Neubaustrecke entlang der A 52 allerdings gescheitert. Eurlings will nur 100 Millionen Euro aus der niederländischen Staatskasse locker machen. Dann verkündete der Minister, er werde wohl oder übel die historische Strecke über Roermond/Wegberg flott machen müssen. Wittke will an der Neubaustrecke festhalten. Einen Zeitplan gibt es nicht.

Porschen stellt sich die Frage, ob hier nicht "mit viel Steuergeld sehr wenig erreicht" werde. So sei davon die Rede gewesen, auf der deutschen Seite bis zu 150 Millionen Euro in die Modernisierung der historischen Strecke zu stecken. Porschen: "Das Geld sollte besser in die neue Trasse parallel zur A 52 investiert werden." Die IHK fordert die Politiker aller drei Länder auf, die Gespräche wieder aufzunehmen, um eine Lösung für die A 52-Trasse zu finden.

vom 18.11.2008, Ausgabe Mönchengladbach

Eiserner Rhein: Doch wieder historische Trasse?

Mönchengladbach (RP) Der niederländische Verkehrsminister Camiel Eurlings hat sich gestern geweigert, den Forderungen seiner belgischen und nordrhein-westfälischen Kollegen nach mehr Geld für eine Neubaustrecke des Eisernen Rheins nachzugeben. Damit ist wieder die historische Streckenführung über Wegberg und Mönchengladbach auf dem Tisch.

Die Güterverkehrsstrecke zwischen Antwerpen und Duisburg ist seit 1991 außer Betrieb. Belgien drängt auf die Reaktivierung der Trasse. Die Niederlande lehnen dies ab, weil die Strecke durch Ortschaften und den Nationalpark „de Meinweg“ führt. In Deutschland gibt es Widerstand in Wegberg und Mönchengladbach, weil die Bürger die Lärmbelastung fürchten.
NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke brachte voriges Jahr eine Alternative ins Spiel: Entlang der A 52 könnte von Viersen bis zur Grenze bei Elmpt eine neue Strecke gebaut werden. Die Niederländer müssten dafür eine Umgehung Roermonds bauen. Gestern bot der niederländische Minister Eurlings seinen Kollegen zusätzlich 100 Millionen Euro zum Bau der neuen Trasse an. Das reicht jedoch bei weitem nicht für die Kosten. „Deutschland und Belgien wollten, dass wir noch mehr zahlen. Das habe ich als Zumutung für den niederländischen Steuerzahler abgelehnt“, erklärte Eurlings gestern.
Nach Ansicht des Mönchengladbacher CDU-Landtagsabgeordneten Norbert Post sind Eurlings Äußerungen eine Ansage in einem Pokerspiel, bei dem die drei Länder um die Höhe ihre finanziellen Beiträge für das Projekt spielen. Das Problem müsse auf höherer Ebene, von den Regierungs-Chefs der drei Nationen, geklärt werden, meint Post.
„Das ständige Rumgeeiere“ beim Eisernen Rhein, erfreut den Mönchengladbacher SPD-Landtagsabgeordneten Hans-Willi Körfges nicht: „Die Menschen werden immer mehr verunsichert.“ Für die SPD sei Lärmschutz für Anlieger von großer Bedeutung. Daher sehe er auch keine Chance für die historische Trasse, wenn nicht ganz massiv für Lärmschutz gesorgt werde.
Eurlings stapelte nach der gestrigen Gesprächsrunde erst einmal tief: „Anstelle einer zweispurigen Neubaustrecke mit der Kapazität von dreihundert Zügen am Tag reden wird nun über ein Bimmelbähnchen mit maximal siebzig Zügen am Tag verhandelt“, so Eurlings. Die Strecke sei frühestens 2018 befahrbar.

vom 27.06.2008, Ausgabe Wegberg

Wegberg (RP) Das Land NRW möchte den Eisernen Rhein als Neubautrasse entlang der A 52/ N 280. Das betonen die CDU-Abgeordneten für die Region, Leo Dautzenberg (Bund), Dr. Gerd Hachen und Bernd Krückel (Land), in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Sie reagieren damit auf die Einschätzung einiger Bürgermeister im Kreis Viersen, die nach einem Gespräch in Berlin sagten, der Bund bevorzuge eine Reaktivierung der historischen Trasse. Damit wäre Wegberg wieder betroffen.
Die Abgeordneten verweisen auf das Votum aller Fraktionen im Düsseldorfer Landtag, die sich für die Neubautrasse ausgesprochen hatten. Der Bund hingegen, der am Projekt beteiligt ist, habe sich noch nicht festgelegt. Weiter heißt es: „Nach Aussagen des Parlamentarischen Staatssekretärs Grossmann prüft der Bund nach wie vor beide Varianten: die historische Trasse wie Neubauvarianten.
Wir werben bei Bundesminister Tiefensee dafür, bei dieser Prüfung nicht alleine Kosten- und Zeitfaktoren in den Vordergrund zu stellen.“ Es sei offensichtlich, dass die Reaktivierung der historischen Trasse kostengünstiger und zeitnäher zu realisieren wäre.
 Das dürfe aber nicht das Entscheidungskriterium sein, meinen die CDU-Politiker: „Entscheidend ist die Frage, welche Variante eine wirtschaftliche, leistungsfähige und ökologisch verantwortbare Lösung darstellt für den wachsenden Güterverkehr zwischen dem Rhein-Ruhr-Raum und den Benelux-Staaten.“
Im Juli werden Bund, Land und die Nachbarländer erneut über das gemeinsame Projekt „Eiserner Rhein“ sprechen.

Eiserner Rhein: Berlin will die historische Trasse

Mönchengladbach (RP) Die Verkehrsminister in Berlin und Düsseldorf verfolgen beim Thema Eiserner Rhein völlig unterschiedliche Ziele. Das mussten die Bürgermeister im westlichen Kreis Viersen bei einem Treffen mit Staatssekretär Achim Grossmann im Berliner Verkehrsministerium erfahren.
Die von Oliver Wittke (CDU) hinausposaunte Feststellung, die historische Trasse des Eisernen Rheins werde nicht mehr in Betrieb genommen, hat Wolfgang Tiefensee (SPD) in Berlin nicht beeindruckt.

Der Parlamentarische Staatssekretär Grossmann (CDU), den der Abgeordnete Uwe Schummer mit den Bürgermeistern zusammenbrachte, hat eindeutig erklärt, die Bundesregierung werde die finanziell günstigste Lösung anstreben.
Damit ist wieder die Öffnung der historischen Strecke über Wegberg/Mönchengladbach im Spiel. Sie kostet laut Grossmann etwa 100 Millionen Euro, der Bau einer neuen Strecke von Elmpt bis Helena-brunn etwa 900 Millionen Euro.
Die alte Strecke könnte 2016/17 in Betrieb gehen, die Neubaustrecke frühestens 2025. Darauf wollen die Belgier und die Transportwirtschaft allerdings nicht warten.

vom 25.06.2007, Ausgabe Viersen

Solidarität der Demokraten

ANDREAS REINERS

(RP ) Nur keine Panik: Der Eiserne Rhein wird so schnell nicht gebaut. Jetzt ist wichtig, dass die politischen Volksvertreter in Kreis, Land und Bund sich gemeinsam für den Schutz der möglicherweise betroffenen Bürger einsetzen. Insofern ist das rasche Engagement des CDU-Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer aus Willich nur zu loben. Er hat – ohne viel Aufhebens – dem Viersener Bürgermeister Günter Thönnessen (SPD) einen Termin im Bundesverkehrsministerium in Berlin verschafft. Heute in zwei Wochen können die Viersener dort ihre Sicht der Dinge darlegen. Die Bürgermeister der betroffenen Kommunen wollen zusammenarbeiten. Auch das ist gut so! Die fünf Landtagsabgeordneten sollten das auch tun. Hier gilt es sachlich „Pro“ und „Contra“ Eiserner Rhein abzuwägen und gemeinsam eine Strategie zu suchen. Parteipolitische Querschüsse helfen wenig. Der Kreis Viersen muss mit einer Stimme sprechen. Bei fünf Abgeordneten hat die doch eine ganze Menge Gewicht im Düsseldorfer Landesparlament.

 

Wegen Bahnlärm nach Berlin

(RP ) Auf Vermittlung des Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer kommt es am Montag, 9.Juli, im Bundesverkehrsministerium zu einem Gespräch zwischen Viersens Bürgermeister Günter Thönnessen und dem Parlamentarischen Staatssekretär, Achim Großmann. Thönnessen, der beim Termin von Schummer und Viersens Stadtbaurat Gerd Zenses begleitet wird, will Großmann die aktuelle Diskussion um den Bahnlärm in Viersen darstellen und die Gelegenheit nutzen, auf die Position der Stadt Viersen zum Thema „Eiserner Rhein“ hinzuweisen.

Thönnessen, der sich ausdrücklich bei Uwe Schummer für dessen Einsatz bedankt, hofft, den Staatssekretär davon überzeugen zu können, dass die Reduzierungen im aktiven Lärmschutz im Bereich Alt Viersen zurückgenommen werden können. „Wir brauchen angesichts der aktuellen Diskussionen um die Entwicklung der Bahnstrecken und der Lärmbelastungen einen lückenlosen und umfassenden Lärmschutz“, so der Bürgermeister.

Im Vorfeld des geplanten Termins in Berlin hatte Thönnessen die einstimmig vom Stadtrat verabschiedete Resolution zum Bahnlärm an wesentliche Entscheider im Land, im Bund und auf europäischer Ebene verschickt. „Wir haben überall Verständnis gefunden aber durch Verständnis werden Züge nicht leiser und nur mit Verständnis können Menschen nicht besser schlafen“, so Thönnessen.

Der Bürgermeister will sich in Berlin darüber informieren lassen, was auf der Ebene des Bundes und der EU an Verordnungen geplant ist, um durch höhere technische Standards bei den Gleiskörpern und den Waggons und Lokomotiven zu weniger Lärmbelastung zu kommen. Sehr deutlich will Thönnessen auch die Sorgen der Bevölkerung zum Thema „Eiserner Rhein“ ansprechen. Für ihn ist das Ministerium in Berlin der richtige Ansprechpartner, denn dort wird letztendlich über die Realisierung von neuen Schienenwegen beschlossen.

In Berlin will Viersens Bürgermeister auf die Kosten, die Belastungen und Realisierungsrisiken hinweisen. „Die im Gutachten vorgeschlagene Variante ist viel zu teuer und belastet die schon Belasteten.“ Sie sei darüber hinaus unrealistisch, weil ein Beitrag der Niederländer, die ihren eigenen Hafen Rotterdam mit der Betuwe Linie schützen wollen, für eine bessere Anbindung des belgischen Konkurrenzhafens Antwerpen über den Eisernen Rhein ausgesprochen unwahrscheinlich sei. Der Bürgermeister hofft, in Berlin auf diese Zusammenhänge hinweisen zu können und erwartet konkrete Ergebnisse zum Ausbau des Lärmschutzes in Viersen.

 

 

Lokales MG/RY, vom 24.06.2007

Die Kompromisslösung

Niederrhein (who). Ein Gutachten des NRW-Verkehrsministeriums favorisiert eine 35 Kilometer lange Trasse entlang der A 52 zwischen Roermond und Mönchengladbach als Variante des „Eisernen Rheins“. Das Echo darauf ist geteilt.

In manchen Teilen Mönchengladbachs könnte die Trasse für Ruhe sorgen, in anderen nicht.
Im März hatte die Variante bereits für Schlagzeilen gesorgt: Der „Eiserne Rhein“, die Eisenbahnverbindung von Antwerpen nach Duisburg, soll entlang der Autobahn 52 vorbei an Elmpt, Niederkrüchten, Waldniel über Hardt, Viersen und Anrath nach Krefeld verlaufen. In einem Gutachten des Verkehrsministeriums wird für das gut 35 Kilometer lange Teilstück des „Eisernen Rheins“ der Bau besagter neuen Trasse empfohlen, wie Verkehrsminister Oliver Wittke jetzt verkündete. Diese Trasse, die auch von der IHK Mittlerer Niederrhein favorisiert wird, würde zumindest in weiten Teilen Mönchengladbachs für Ruhe sorgen. Dafür hatte die Bürgerinitiative „Erwin“ (Eiserner Rhein West Initiative Mönchengladbach) jahrelang gekämpft. „Der Einsatz könnte sich gelohnt haben“, so Dr. Jürgen Vieten, Sprecher der Initiative. Im Stadtteil Hardt sowie im benachbarten Viersen sieht die Sache anders aus: Durch die Trasse würde die Lärmbelastung in Viersen erheblich verstärkt, der Wohnstandort stark in Mitleidenschaft gezogen, monierte die Landtagsabgeordnete Monika Ruff-Händelkes. Ihr CDU-Landtagskollege Dr. Stefan Berger (Schwalmtal) sieht neben viel Konfliktpotential auch Chancen. „Bevor überhaupt irgendeine Variante des Gutachtens Realität wird, bedarf es einer internationalen Einigung zwischen den Niederlanden, Belgien und Deutschlands. Ich gehe davon aus, dass bis zu dieser Einigung mehrere Jahre vergehen“, so Berger.

 

vom 22.06.2007, Ausgabe Krefeld

„Eiserner Rhein hat's schwer“

(RP) Gert Bork, Sprecher der Bürgerinitiative „Betuwe – So nicht!“ hat gestern die Debatte über die Reaktivierung der Pläne für die linksrheinische Schienenstrecke („Eiserner Rhein“) begrüßt. Aber er glaubt nicht, dass sie eine realistische Chance hat. „Das wird schwer. Die Holländer werden es verhindern“, so Bork. Die Güterverkehrsverbindung „Eiserner Rhein“ vom Hafen Antwerpen ins Ruhrgebiet wäre wichtig, um die Betuwe zu entlasten, so der Sprecher. Die Planspiele der Niederländer sähen vor, dass sie jährlich bis zu 10 Millionen Tonnen Güter aus dem Rotterdamer Konkurrenzhafen Antwerpen auf die Betuwe bringen wollen, um die Auslastung zu verbessern und so den Trassenpreis zu senken. Daher sei's wohl eine strategische Entscheidung der Nachbarn gewesen, bei sich den Trassenraum für den Eisernen Rhein als Naturschutzgebiet auszuweisen.

 

Eiserner Rhein: IHK dafür, SPD dagegen

 

(RP) Die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein begrüßt den neuen Trassenvorschlag der Landesregierung für den Eisernen Rhein. „Dank dieser kürzeren Strecke werden auch die Fahrzeiten kürzer, und damit lassen sich noch mehr Güter von der Straße auf die Schiene holen“, bekräftigte IHK-Vizepräsident Wolfgang Stomps. Durch Lärmschutzmaßnahmen müsse jedoch die Situation für Anwohner entschärft werden. Heftigen Widerstand kündigte jedoch SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen gegen die geplante Streckenführung des Eisernen Rheins an: „Diese Trasse darf nicht kommen. Bei diesem Thema gibt es für uns keine Kompromisse. Der Oberbürgermeister muss alle rechtlichen Schritte einleiten.“ Gregor Kathstede versprach, dass die Stadt massiven Widerstand gegen die geplante Strecke leisten werde.


Kreis Viersen

Mehr Gelassenheit ist angebracht

(RP) Die Aufregung über den Eisernen Rhein ist verständlich. Von Elmpt bis Anrath wären viele Bürger im Kreis Viersen von der Güterfernstrecke betroffen. Viele von ihnen – speziell in Alt-Viersen – sind schon heute einer enormen Lärmbelastung ausgesetzt. Dennoch sollten alle Betroffenen gelassener an die Sache herangehen. Noch ist nicht entschieden, ob der Eiserne Rhein überhaupt entlang der A 52 gebaut wird. Noch stehen die Kosten nicht fest. Dazu soll es eine weiteres Gutachten geben. Eine solche Strecke hätte auch Chancen: Einmal für einen kompletten Lärmschutz, auch in Viersen. Zum anderen könnte das Grenzland ans Schienennetz angebunden werden. Zudem: Der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Weisbrich hat einen klugen Vorschlag gemacht. Auf dem Elmpter Flughafen könnte nach dem Abzug der Briten ein Logistikzentrum entstehen. Das würde der Region neue Arbeitsplätze bringen. ANDREAS REINERS

 

 

vom 21.06.2007, Mönchengladbacher Zeitung

Bahntrasse: Wer auf der Strecke bleibt

M.HECKERS, R.JÜNGERMANN, A.REINERS, S.SANDMEIER, F.VOLLMER

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Copyright: RP/ Philippe Schiffer

 

(RP) Über den neuen Verlauf der geplanten Güterzuglinie Eiserner Rhein entlang der A 52 freuen sich längst nicht alle: Während für die Gladbacher die ratternden Züge in die Ferne rücken, fürchten die Menschen in Krefeld und Viersen nun massive Lärmbelästigungen. Der Protest formiert sich.

Christian Engels ist stocksauer. „Wenn der Eiserne Rhein gebaut wird, dann können wir nachts überhaupt nicht mehr schlafen“, sagt der Schwalmtaler. Gerade hat der 34-Jährige erfahren, dass der von NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke beauftragte Gutachter die Trassen-Führung entlang der Autobahn 52 bevorzugt. Engels und seine Familie betreiben einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Fleischerei und Party-Service – nur einige hundert Meter von der möglichen Güterzugstrecke entfernt. „Schon jetzt sind wir durch den Lärm der Autobahn belastet“, sagt der Vater von zwei kleinen Kindern. „Besser wäre doch, vorhandene Trassen zu nutzen, statt vor unserer Haustür neu zu bauen. Das wäre bestimmt auch preiswerter.“

So wie Engels reagierten gestern viele: All jene nämlich, die nahe der A 52 in Krefeld, Willich und Viersen wohnen, sind verärgert, gar empört angesichts der neuen Streckenpläne. Bislang waren es die Menschen in Mönchengladbach und Wegberg, die die schweren Güterzüge auf sich zurattern sahen. Gestern herrschte dort, bei den Anrainern der alten Gleise, Erleichterung vor. Offensichtlich scheint dieser Zug noch einmal an ihnen vorüberzufahren – in weiter Ferne.

, zur Hochzeit der Industrialisierung in Deutschland, wurde der so genannte Eiserne Rhein zwischen Mönchengladbach und Antwerpen (Belgien) in Betrieb genommen. Im Laufe der Zeit umschrieb der Begriff die gesamte, überwiegend von Güterzügen genutzte Strecke zwischen Antwerpen und dem Duisburger Hafen. Nach dem II. Weltkrieg wurde die ursprünglich zweigleisige Strecke auf ein Gleis reduziert. 1991 wurde die Strecke stillgelegt.

Annemie Kammans-Feldberg aus Wegberg zum Beispiel würde zu den Gewinnern gehören, wenn der „neue Eiserne Rhein“ käme. Sie wohnt an der historischen Trasse zwischen Gladbach und Roermond. Jahrelang hat sie gegen die Reaktivierung der Strecke gekämpft, zwei Jahre war sie Vorsitzende der Bürgerinitiative. Die neuen Pläne erfüllen sie mit Genugtuung. „Mit der A   52-Variante ist Wegberg fein raus“, sagt sie.

Gewinner: Annemarie Kammans-Feldberg und Dr. Günter Arnolds von der Wegberger Bürgerinitiative.  Foto: J. LaaserGewinner der Streckenpläne: Dr. Jürgen Vieten und Thomas Lamparter aus Mönchengladbach.

Foto: Detlef Ilgner

 

Im Kreis Viersen dagegen spricht man von einem „Dolchstoß“, wenn noch mehr Güterzüge durch die ohnehin belastete City rollen. Bürgermeister Günter Thönnessen (SPD) ist vor allem verärgert, weil der Minister die betroffenen Kommunen nicht vorab über das Ergebnis des Gutachtens informiert hat. Nicht nur die Innenstadt, sondern auch Natur- und Landschaftsschutzgebiete würden durch die Bahnstrecke zerschnitten. „Wir werden uns mit Händen und Füßen wehren“, kündigte er an. Kompromissbereiter zeigt sich Schwalmtals Bürgermeister Reinhold Schulz. Grundsätzlich „Nein“ will er jetzt nicht sagen. Schulz setzt sich dafür ein, dass Schwalmtal einen eigenen Bahnanschluss erhält. Dafür müsste die Strecke aber auch für den Personenverkehr genutzt werden. „Das habe ich in einem Brief an Minister Wittke gefordert“, so der CDU-Bürgermeister.

Verlierer: Willich-Anrath

Verlierer: Adolf Thelen aus Willich-Anrath findet die Lärmbelastung jetzt schon groß.  Foto: Stefan FingerVerlierer der neuen Streckenpläne: Franz-Josef von der Hocht aus Krefeld.

Foto: Thomas Lammertz

 

Sorgenvolle Mienen gibt es auch im Willicher Ortsteil Anrath: Die Anlieger der langen Geraden zwischen Viersen und Krefeld würden besonders hart getroffen – dort nehmen die langen Güterzüge Fahrt auf und donnern mit hohem Tempo teilweise wenige Meter an den Häusern vorbei. Kein Lärmschutz, keine Verbauung mildert den Krach. Adolf und Marlies Thelen, 70 und 67 Jahre alt, haben ihre Doppelhaushälfte an der Bahnstrecke 1962 bezogen. „Die Belastung ist jetzt schon groß“, sagt Adolf Thelen, „aber dann würde sie extrem. Dann wäre der Außenbereich unseres Grundstücks praktisch nicht mehr zu benutzen. Wenn ein Güterzug vorbeikommt, muss man die Unterhaltung einstellen.“

Gegen die Bahn anbrüllen – das kennt auch Franz-Josef von der Hocht aus Krefeld-Oppum. „Es wäre eine echte Sauerei, wenn noch mehr schwerere Züge durch Krefeld rollen würden.“ Als Vorsitzender des Bürgervereins Oppum kündigte er Proteste an. In Krefeld sei die Lärmbelastung durch den Schienenverkehr besonders hoch, bestätigt auch Hans-Jürgen Herzog, Vorsitzender des Bürgervereins Forstwald. Denn die Häuser würden nicht nur besonders nah an den Gleisen liegen, sondern teilweise auch erhöht verlaufen. „Gerade dort, wo Züge über Brücken fahren, ist der Lärm enorm.“ Auch Herzog will sich schnellstmöglich mit den Mitgliedern des Bürgervereins zusammensetzen und über weitere Schritte beraten.

Gewinner: Mönchengladbach

Aufatmen und Erleichterung dagegen in Mönchengladbach. Aber mehr stille Freude als Triumphgeheul. Wäre die historische Trasse wiederbelebt worden, wären die Güterzüge mitten durch die City gefahren, vorbei an Hunderten Wohnhäusern und am malerisch gelegenen Hauptfriedhof. Dagegen hat Jürgen Vieten, Sprecher der Eisernen Rhein West Initiative, jahrelang gekämpft. „Das ist ein großer Durchbruch. Unser Einsatz hat sich gelohnt“, sagt Vieten. Am Ziel sieht er sich noch nicht. Schließlich werden Mönchengladbacher auch bei der neuen Trasse, zum Beispiel im Stadtteil Hardt, vom Zuglärm betroffen sein. Die beste Variante sei seiner Meinung nach die Trasse entlang der A 40. Dann wären auch die Krefelder, mit denen man sich solidarisch fühle, nicht betroffen.

 

Minister Wittke: Bund ist am Zug

VON DETLEV HÜWEL

Düsseldorf Von den Kosten ist noch keine Rede, und selbst der Zeitplan klingt mehr als vage: Zwischen zehn und 20 Jahren schwanken die Schätzungen, wann der neue „Eiserne Rhein“ starten könnte. NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) beteuert gleichwohl, das Projekt „mit Hochdruck“ voranzubringen. Dazu bedarf es vor allem der Unterstützung des Bundes. Wittke: „Berlin ist am Zug.“ Dort dürfte NRW mit Staatssekretär Jörg Hennerkes im Bundesverkehrsministerium einen Fürsprecher haben. Hennerkes war in selber Funktion zuvor im NRW-Verkehrsministerium tätig. Laut Wittke hat er bereits Kontakt zu Belgien und den Niederlanden aufgenommen.

In ihrem Gutachten kommt die Aachener Ingenieurgruppe IVV zu dem Ergebnis, dass die A-52-Variante anderen Modellen vorzuziehen ist, weil dabei mit der geringsten Zahl von „Konfliktfällen“ (Infrastruktur, Wohnen, Umwelt) zu rechnen sei. Die Trasse müsse aber aus Gründen der Leistungsfähigkeit zweigleisig geführt werden. Die Zahlen, die Wittke nennt, scheinen für eine Wiedereröffnung des „Eisernen Rheins“ zu sprechen: Zwischen 1990 und 2005 stieg der Containerumschlag in Antwerpen von 16,5 auf 74,5 Millionen Tonnen – bei steigender Tendenz. Hinzu kommt: Der Güterverkehr auf der Straße wird sich nach Einschätzung des FDP-Verkehrsexperten Christof Rasche bis 2020 verdoppeln. Da müsse Entlastung auf der Schiene her. Für Bodo Wißen (SPD) ist der neue Eiserne Rhein aber nur eine Luftnummer: „Wittke verspricht alles – und kann nichts halten.“

 

Mönchengladbach

Eiserner Rhein: Jetzt bangt Hardt

(RP) Bezirksvorsteherin Manuela Luhnen ist in den letzten Wochen immer wieder von Hardtern angesprochen worden: „Werden die Züge auch vor meinem Haus herfahren?“ Das weiß nach wie vor niemand. Denn eine genaue Streckenführung gibt es noch nicht. Nur eine grobe Skizze, die noch einigen Spielraum lässt.

Seit gestern ist aber viel wahrscheinlicher, dass der Eiserne Rhein an Hardt vorbeiführen wird. NRW-Verkehrsminister Minister Oliver Wittke hält die Trasse entlang der A 52 für die beste Lösung. „Auch wenn das alles noch lange dauern wird: Ich mache mir Sorgen“, sagte Luhnen gestern der RP. Obwohl weite Teile der Stadt damit von zusätzlichem Güterverkehr verschont bleiben, fielen die Stellungnahmen der Politiker gestern entsprechend zurückhaltend aus.

„Grundsätzlich positiv für die Stadt“ sei der Plan des NRW-Verkehrsministers Oliver Wittke findet der CDU-Landtagsabgeordnete Norbert Post. Schließlich liefe die Trasse nicht mehr mitten durch die Innenstadt. Doch nun müsse man sich in Ruhe anschauen, wie genau die Strecke verlaufen soll. Genau wie sein Kollege Michael Schroeren bekam Post das umfangreiche Gutachten gestern zugestellt. „Ich habe es quer gelesen. Doch es wird eine Weile brauchen, bis wir das für uns ausgewertet haben“, so Schroeren.

Einige Zeit dauern wird es ohnehin, bis etwas passiert. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings (CDU) rechnet damit, dass bis zu einem möglichen Baubeginn noch Jahre vergehen. Schließlich müsse der nordrhein-westfälische Plan zunächst mit Holland und Belgien verhandelt werden. Dann müsse das Mammutprojekt finanziert werden. Oberbürgermeister Norbert Bude sieht „keinen Grund, laut hurra zu rufen“. Die Wiederbelebung der historischen Trasse wäre zwar der denkbar schlechteste Fall für die Stadt gewesen. „Was aber die neuen Pläne für Mönchengladbach bedeuten, lässt sich noch nicht abschließend sagen“, so Bude.

 

Krefeld

Eiserner Rhein eine „Katastrophe“

 

(RP) Krefelds Landtagsabgeordneter Peter Kaiser (CDU) schimpft: „Mich ärgert, dass das Gutachten die Neubaustrecke für den Eisernen Rhein von Roermond bis Mönchengladbach genau auswertet, Krefeld aber überhaupt nur zweimal erwähnt.“

Und das, obwohl die Strecke ab Viersen weiterhin über Anrath, Forstwald, Lindental, Hauptbahnhof, Oppum, Linn und Uerdingen führe. Gestern hatte er das Gutachten vom Ministerium für Bauen und Verkehr bekommen, in dem die Variante entlang der A 52 empfohlen wird. Es sieht für diese Lösung rund 50 Prozent weniger Konfliktpotenzial als die vom Krefelder Rat geforderte Variante entlang der A 40, für die Kaiser weiterhin kämpfen will.

„In dem Gutachten wird kein Wort über die Finanzierung der Neubaustrecke gesagt. Außerdem müssen die Niederlande, Belgien und Deutschland erst einen Staatsvertrag über die Streckenführung erarbeiten“, nennt Kaiser Aspekte, warum das von seinem Parteifreund Oliver Wittke in Auftrag gegebene Gutachten jetzt nur eine Diskussionsgrundlage, aber noch keine Entscheidung sei. „Und was passiert mit Venlo und seinen großen Logistik-Gebieten, wenn die A 40-Variante nicht kommt?!“

Wenn es mit dem Eisernen Rhein denn doch in die empfohlene Richtung A 52 gehen sollte, so fordert Kaiser Zusagen für umfangreichen Lärmschutz in Krefeld. Und Lösungen für die ebenerdigen Bahnübergänge in Forstwald (Bellenweg und Hückelsmaystraße) und Lindental (Forstwaldstraße). Klare Worte fand gestern auch Hans-Dieter Flocken, Vorsitzender des Bürgervereins Tackheide: „Wenn die Lösung wirklich kommt, wäre das eine Katastrophe. Das würde hier den heftigsten Widerstand auslösen.“

 

vom 20.06.2007, Viersener Zeitung

Neue Pläne für "Eisernen Rhein"

(RPO) NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) hat ein Gutachten des Landesverkehrsministeriums vorgestellt, das eine neue Streckenführung für den "Eisernen Rhein" vorsieht. Die in dem Gutachten favorisierte Streckenführung verläuft - anders als die historische Trasse - südlich von Viersen entlang der A 52.

Das Gutachten solle die Grundlage für weitere Gespräche mit der belgischen und niederländischen Regierung sein, sagte Wittke am Dienstagabend in Düsseldorf. Mit der neuen Streckenführung werde zugleich die von den Niederlanden favorisierte Ortsumgehung Roermond im Ansatz berücksichtigt, sagte Wittke.

Die historische Trasse des "Eisernen Rheins" verläuft in NRW dagegen südlich der möglichen neuen Trasse von Mönchengladbach-Rheydt über Rheindahlen und Wegberg nach Roermond.

Laut Wittke ist auch Belgien an der A-52-Variante interessiert. "Wir stehen am Beginn einer Planung. Es ist in unserem Interesse, dass der Ausbau des ,Eisernen Rheins' mit Hochdruck vorangebracht wird", sagte der Minister. NRW favorisiere dabei einen weitgehend zweigleisigen Ausbau der Strecke.

Mit Hilfe der Güterbahntrasse soll der Logistik-Standort Ruhrgebiet als zentrale Güterverkehrs-Drehscheibe stärker von dem stetig zunehmenden Containerumschlag im Hafen Antwerpen profitieren. Die Container sollen über die Bahntrasse zügig ins Revier zur Weiterverladung transportiert werden.

Gutachten: Schienennetz stößt an Leistungsgrenze

Dem Gutachten zufolge wird trotz einiger Ausbauten das bestehende Schienennetz zwischen Antwerpen und NRW schon in absehbarer Zeit an seine Leistungsgrenze stoßen.

Vor allem bedingt durch den Wirtschaftsboom in Asien nehmen die Containermengen in Antwerpen und anderen europäischen Häfen stetig zu. Allein zwischen 1990 und 2005 stieg der Containerumschlag in Antwerpen von 16,5 Millionen auf 74,5 Millionen Tonnen - Tendenz weiter steigend.

Die Bahntrasse "Eiserner Rhein" wurde 1875 eröffnet. Im Ersten Weltkrieg unterbrachen die Niederlande mit Verweis auf ihre Neutralität die Trasse. Seit 1918 läuft der Güterverkehr über die als Ersatz gebaute rund 50 Kilometer längere so genannte Montzen-Route.

Durch diese neue Trasse verlor der "Eiserne Rhein" so stark an Bedeutung, dass hier auch nach dem Zweiten Weltkrieg kaum noch Güterverkehr stattfand. 1991 wurde der Streckenabschnitt Roermond-Dahlheim eingestellt.

Seit Ende der 1990er Jahre drängt insbesondere Antwerpen darauf, den "Eisernen Rhein" zu reaktivieren. Auf eine Finanzierung der Trasse hat NRW keinen Einfluss. Sie ist Sache der beteiligten Länder Deutschland, Belgien und der Niederlanden.

 

Ein Gutachten sieht diese Streckenführung vor. Foto: RP

 

 

Lokales MG/RY, vom 18.03.2007

Eiserner Rhein an A 52?

Neues Gutachten über Alternativen zur historischen Strecke

NRWs Verkehrsminister Oliver Wittke soll jetzt eine neue Studie vorliegen. Da nach könnte die historische Trasse über Wegberg und durch Mönchengladbach aufgegeben werden und an der Autobahn 52 entlang führen.

Mönchengladbach/Kreis Viersen (who). In die Diskussion um den „Eisernen Rhein“, die Eisenbahnverbindung vom Duisburger Hafen ins belgische Antwerpen, ist Bewegung gekommen. Dem Verkehrsministerium soll dem Vernehmen nach seit dem vergangenen Herbst eine Studie vorliegen, wonach Alternativen zur historischen Strecke des Eisernen Rheins geprüft worden sind. Untersucht worden war zum einen die Machbarkeit eine Neubaustrecke zwischen Venlo, Kempen und Duisburg an der A 40. Die indes gilt zwar als angeblich zu teuer, wird gleichwohl von Dr. Günter Krings, stellvertretender Vorsitzender der CDU Niederrhein, favorisiert: „Dort würde der Eiserne Rhein auf der ganzen Länge entlang der ohnehin bestehenden Autobahntrasse verlaufen“, so der Bundestagsabgeordnete aus Mönchengladbach. Eine andere Variante wäre laut Studie eine Streckenführung entlang der Autobahn 52 vorbei an Elmpt, Niederkrüchten, Waldniel und Hardt. An der Grenze von Viersen und Mönchengladbach soll die Strecke über Anrath nach Krefeld gehen.

Die neue Variante scheint ganz nach dem Geschmack der IHK Mittlerer Niederrhein: IHK-Vizepräsident Wolfgang Stromps begrüßte den Trassenvorschlag: „Dank dieser kürzeren Strecke werden auch die Fahrzeiten kürzer und damit lassen sich noch mehr Güter von der Straße auf die Schiene holen“, erklärte Stromps. Der neue Trassenvorschlag muß nach Auffassung des IHK- Vize ‚ „jetzt von allen politischen Kräften unterstützt werden.“ Die aber sind zurückhaltend: „Wir müssen sehen, daß das angedachte Projekt verträglich realisiert werden kann und im Nordwesten der Stadt keine unzumutbaren Lasten entstehen“, so Günter Krings.

Überrascht von der A52- Variante war man zunächst beim Verein „Eiserner Rhein West Initiative“ („Erwin“). „Wir halten diese Variante für einen Vorschlag, der in die richtige Richtung geht, bevorzugen aber weiter die Variante über die A40“, erklärte Dr. Jürgen Vieten, zweiter Vorsitzender der Initiative. Auch bei einer Trassenführung entlang der Autobahn 52 müßten die Bürger durch Lärmschutzmaßnahmen geschützt werden“ erläuterte Vieten. „Die Kosten dürften insgesamt nicht wesentlich unter denen eines Neubaus entlang der A 40 liegen, zumal auch die Krefelder Bürger nicht ohne Lärmschutz bleiben dürfen“, meinte der zweite Vorsitzende der Initiative.

 

Extra- Info

Eiserner Rhein

Mit einer Trassenführung von Roermond entlang der A 52 über Elmpt, Niederkrüchten, Waldniel und Hardt nach Viersen-Helenabrunn würde der historische Eiserne Rhein über Wegberg und Dalheim nicht mehr genutzt werden.

Mehr Infos zum Thema gibt es auch im Internet unter www.krefeld-west.de (und bei www.erwin-mg.de [Anm. webmaster]).

 

Eiserner Rhein: Kleine Anfrage

Mönchengladbach. Der Mönchengladbacher SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Willi Körfges fordert vom nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Oliver Wittke, kurzfristig die Studie des Aachener Ingenieurbüros IVV zu weiteren möglichen Streckenführungen zu veröffentlichen. Körfges bezieht sich auf Berichte zu einer möglichen Streckenführung entlang der Autobahn A 52.

 

vom 08.03.2007, Mönchengladbacher Zeitung

Gutachter: „Eiserner Rhein“ entlang der A 52

VON LUDGER PETERS

VIERSEN NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) hat einen Vor schlag für die Wiederbelebung des „Eisernen Rheins‘ in der Schublade, der nicht auf der problematischen historischen Trasse verläuft. Die vom belgischen Antwerpen über die Niederlande kommende Strecke soll bei Roermond die Grenze überqueren. Auf neu zu bauenden Gleisen sollen die Güterzüge dann entlang der A 52 fahren und dann südlich von Viersen auf den bestehenden Gleisen weiter Richtung Duisburg rollen.

Wittke hatte vor einem Jahr ein Gutachten in Auftrag gegeben. Diese Studie ist fertig, wird aber unter Verschluss gehalten. Zuvor müssen nach Angaben des Ministeriums Gespräche mit den Niederlanden und Belgien geführt werden. Nach Informationen unserer Zeitung soll die Studie erst nach den belgischen Regionalwahlen im Mai veröffentlicht wer den. Denn die Reaktivierung der 1992 stillgelegten historischen Strecke ist in Belgien, den Nieder landen und Deutschland umstritten. Die alte Trasse führt durch den niederländischen Nationalpark „de Meinweg“, durchquert zahlreiche Ortschaften sowie nach 1992 geschaffene Wohngebiete.

Auf dem früheren RAF-Flughafen in Niederkrüchten-Elmpt, den die Strecke durchqueren soll, sind derzeit noch britische Fernmelder stationiert. Auf dem Gelände könnte ein Logistikzentrum entstehen.

KOMPAKT

Gutachten: Eiserner Rhein entlang der A 52 bei Hardt?

(lp) Das von Verkehrsminister Oliver Wittke in Auftrag gegebene Gutachten über Alternativen zur historischen Strecke ist fertig. Alles deutet auf eine neue Strecke hin. Die Studie empfiehlt, die historische Trasse über Wegberg und durch Mönchengladbach aufzugeben. Vielmehr sollte die Güterstrecke Roermond im Norden umgehen und an der A52 entlang führen. Auf der Stadtgrenze von Viersen und Mönchengladbach soll sie zwischen dem Autobahnkreuz Mönchengladbach und dem Anschluss Mönchengladbach-Nord/ Viersen nach Norden auf die vorhandene Bahnstrecke in Richtung Viersen/Krefeld einschwenken. Untersucht worden war auch alter nativ eine Neubaustrecke an der A40 zwischen Venlo und Duisburg. Sie wird angeblich zu teuer, außerdem rückt bei Moers/Rheinhausen die Bebauung zu dicht an die Strecke.

 

vom 27. Juni 2006, Erkelenzer Zeitung

Abschied von historischer Trasse?

Von Ludger Peters

WEGBERG NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke will Ende Juli eine ,,verträgliche Lösung” für die Bahnverbindung von Antwerpen ins Ruhrgebiet vorlegen. Er rechne dafür aber nicht mit ungeteiltem Beifall, erklärte Wittke im Kreis von niederrheinischen CDU-Fraktionsvorsitzenden in Düsseldorf. Dies berichtete kürzlich der Vorsitzende der Viersener CDU-Kreistagsfraktion, Rudi Alsdorf. Wittke habe sich bei dem Gespräch allerdings von der historischen Trasse distanziert. Man müsse im Kreis Heinsberg nicht unbedingt über die alte Trasse gehen. ,,Es gibt nach Wittkes Angaben neue Möglichkeiten, die er aber nicht konkretisiert hat“, so Alsdorf.

Für den Minister stehe ebenfalls die umstrittene Neubaustrecke an der A40 (Venlo-Duisburg) ,,nicht zur Debatte“. Alsdorf hatte den Minister darauf hingewiesen, dass die Städte und Gemeinden im Sudkreis Kleve sowie seine Heimatstadt Kempen diese Variante unbedingt verhindern wollen.

Schreiben an Gerd Hachen

Dass Wittke die Neubaustrecke so klar ablehnt, ist etwas verwunderlich. Der Minister lässt die Bahnverbindung und ihre Varianten derzeit vom lngenieurbüro IVV untersuchen. In einem Schreiben an den Erkelenzer Landtagsabgeordneten Gerd Hachen hatte er Ende Mai versichert, dass sein Ministerium das Büro ausdrücklich angewiesen habe, ,,besagte Trassenvarianten mit zu berücksichtigen”. Hachen und vier weitere Abgeordnete, unter ihnen Stefan Berger aus Schwalmtal, hatten am 2. Mai schriftlich bemängelt, dass IVV diese Variante von vornherein unberücksichtigt gelassen hatte. Das Aachener Büro habe sich aus schließlich auf die historische Trasse konzentriert.

Unterstützung für CDU-Politiker

Unterstützung fanden die niederrheinischen CDU-Politiker im Ministerium für ihre Forderung, eine Eisenbahn-Fernverbindung von Aachen über Mönchengladbach, Viersen, Krefeld nach Duisburg, mit der Zieloption Mitteldeutschland von der Deutschen Bahn AG zu verlangen. Bisher weigert sich die Bahn strikt, eine IC oder ICE-Verbindung am Niederrhein zu installieren Nach Alsdorfs Angaben wollen die Kommunalpolitiker darüber mit Otto Wiesheu reden. Der frühere CSU-Politiker war vor einigen Monaten ins Spitzenmanagement der Bahn gewechselt. Minister Wittke habe zugesichert, einen ranghohen Vertreter seines Ministeriums teilnehmen zu lassen - falls die Bahn es zulasse.

 

 

vom 23. Juni 2006, Hauptteil

Land und Bahn einig über Betuwe-Güterzuglinie


Düsseldorf (ddp) Das Land NRW und die Deutsche Bahn haben die erste Planungsvereinbarung für den Bau einer Güterzugstrecke zwischen Rotterdam und dem Ruhrgebiet beschlossen. Mit den rund 8,2 Millionen Euro werden die Vorplanung zum dreigleisigen Ausbau und zum dazugehörigen Lärmschutz der so genannten Betuwe-Linie zwischen Emmerich und Oberhausen finanziert, teilte Landesverkehrsminister Wittke (CDU) mit.

 

vom 13. Juni 2006, Mönchengladbacher Stadtpost

Grüne fordern neue Strecke entlang der A40


(gap) Eine Alternative zur Reaktivierung des Eisernen Rheins könnte nach Ansicht von Bundnis 90/ Die Grünen der Neubau einer Bahnstrecke parallel zur Autobahn 40 sein. Der Fraktionsvorsitzende Karl Sasserath: "Der Eiserne Rhein ist Teil eines transeuropäischen Netzes. Es darf nicht sein, dass Ihn Belgier und Niederländer bis zum Grenzübergang umweltfreundlich planen, und in Deutschland die Menschen entlang der alten Strecke massiven Lärmbelästigungen ausgesetzt sind. Anders als bei der Reaktivierung des Eisernen Rheins müsste der Neubau von den Niederländern bezahlt werden."

 

Stadtspiegel, vom 01.03.2006

IHK will den Eisernen Rhein

Mönchengladbach - Der Beschluss fiel ohne Gegenstimme. Die Vollversammlung der IHK Mittlerer Niederrhein fordert die unverzügliche Wiederaufnahme der Schienengüterverbindung auf der historischen Trasse des Eisernen Rheins. "Das ist die kürzeste Schienenverbindung zwischen dem Seehafen Antwerpen und dem Wirtschaftsraum Rhein-Ruhr“, fasste IHK-Präsident Wilhelm Werhahn die Sachlage zusammen, „die Trasse führt über Mönchengladbach, Viersen und Krefeld nach Duisburg.“ Für die Region Niederrhein, die sich zunehmend als europäische Logistik-Drehscheibe profiliert, wäre ein neuer Eiserner Rhein deshalb ein Glücksfall.


Lokales MG/RY, vom 26.02.2006

Suche nach besserer Lösung

Während die Wirtschaft die Reaktivierung des Eisernen Rheins fordert, sind viele Bürger und Regionalpolitiker dagegen.


Mönchengladbach/Wegberg (who). Die SPD im Landtag versucht derzeit Druck zu machen in der Diskussion um eine leistungsfähige Güterverbindung von Antwerpen nach Duisburg. In einem Antrag Anfang Februar an den Ausschuss für Bauen und Verkehr sprechen sich die Sozialdemokraten für die Reaktivierung des Eisernen Rheins aus, um den Wirtschaftsstandort NRW zu stärken. Mit ihrem Vorstoß steht die SPD nicht allein: Die Vollversammlung der IHK Mittlerer Niederrhein forderte jetzt noch einmal die unverzügliche Wiederaufnahme des Schienengüterverkehrs auf der historischen Trasse des Eisernen Rheins. „Das ist die kürzeste Schienenverbindung zwischen dem Seehafen Antwerpen und dem Wirtschaftsraum Rhein-Ruhr“, so IHK-Präsident Wilhelm Werhahn, „die Trasse führt über Mönchengladbach, Viersen und Krefeld nach Duisburg.“ Für die Region Niederrhein wäre ein neuer Eiserner Rhein aus seiner Sicht „ein Glücksfall“.
Das sehen die Mitglieder der „Eiserner Rhein West Initiative“ (Erwin) ein wenig anders. „Wir lehnen die Reaktivierung des Eisernen Rheins aus umweltpolitischen, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen ab“, sagt Frank Gerwing, Mitglied der Initiative. Der Neubau einer alternativen Trasse wäre zwar teurer, würde aber auch erheblich mehr Güterzüge aufnehmen als die historische Trasse und wäre damit letztlich wirtschaftlicher, argumentiert er. Berechnungen, die bisher angestellt wurden, seien „interessenmotivierte Milchmädchenrechnungen“, ergänzt Dr. Jürgen Vieten, Sprecher der Initiative Erwin.
Die EU-Umweltrichtlinie aus dem Jahr 2005 verlange, dass Städte mit mehr als 250.000 Einwohnern bis 2007 eine Lärmkartographie erstellen müssten. „Meines Wissens sind die Lärmgrenzen tagsüber bei 65 Dezibel, nachts bei 55 Dezibel“, sagt Vieten, „die Züge, die den Eisernen Rhein befahren, kommen aber auf 95 Dezibel.“ Der Erwin-Sprecher kann sich angesichts dessen „eine Klagewelle“ vorstellen, sollte der Eiserne Rhein tatsächlich reaktiviert werden.
Die Bürgerinitiative will angesichts des SPD-Vorstoßes im Landtag Klarheit haben: „Wir sind enttäuscht, dass Mönchengladbachs Oberbürgermeister Norbert Bude in der Diskussion um den Eisernen Rhein noch nicht öffentlich Stellung bezogen hat“, meint Frank Gerwing. Hintergrund: Der OB hat ein SPD-Parteibuch.
Auch NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers will „Erwin“ - zusammen mit anderen Initiativen wie etwa dem Bürgerverein „Eiserner Rhein“ Wegberg - noch einmal an ein Wahlkampfversprechen erinnern. „Wir möchten Klarheit über die Haltung der CDU und haben daher um einen Termin bei Herrn Rüttgers nachgefragt“, sagt Jürgen Vieten.
Am 29. April letzten Jahres hatte Rüttgers gegenüber dem Bürgerverein erklärt, die Reaktivierung sei keine Lösung, sagt Annemie Kammans-Feldberg, Vorsitzende des Bürgervereins „Eiserner Rhein“. „Wir wollen nun genau wissen, was passiert“, meint sie im Hinblick auf ein Gutachten zum Thema, das im Juni des Jahres vorgelegt werden soll.
Die Christdemokraten im Landtag hatten sich zuletzt dafür ausgesprochen, nicht nur eine Trasse im Fokus zu haben. Neben den Interessen der Logistikbranche habe schließlich auch die Bevölkerung ein Anrecht auf Schutz vor Lärmbelästigung und eine städtebaulich vertretbare Trassenführung, so der CDU-Landtagsabgeordnete Heinz Sahnen (Neuss).
Verkehrsminister Oliver Wittke, der bereits im Landtagswahlkampf in Wegberg erklärt hatte, dass mit ihm der Eiserne Rhein nicht zu machen sei, bleibt bei seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem Eisernen Rhein. NRW, so war von Wittke zu hören, brauche zwar eine leistungsfähige Anbindung Antwerpens, kaum aber eine eingleisige, nicht elektrifizierte Strecke aus dem 19. Jahrhundert. Den teuren Neubau einer Trasse von Duisburg nach Venlo will der Christdemokrat ebenso prüfen lassen wie beispielsweise die Möglichkeit von Ortsumgehungen.

 

vom 15. Februar 2006, Kompakt

Rüttgers: Es darf kein Zweifel am Eisernen Rhein aufkommen


Düsseldorf (kpk) Ministerpräsident Rüttgers und der Regierungschef der Provinz Flandern, Yves Leterme, haben sich gestern beim Düsseldorf-Besuch des belgischen Politikers für eine Wiederbelebung der Schienenverbindung zwischen Antwerpen und dem Ruhrgebiet ("Eiserner Rhein") ausgesprochen. "Am Zustandekommen der Verbindung darf kein Zweifel aufkommen", erklärte Rüttgers. Die konkrete Planung müsse "möglichst schnell" beginnen. NRW-Verkehrsminister Wittke (CDU), der bislang wenig Sympathie für das Projekt erkennen ließ, prüft derzeit die vorhandenen Gutachten zu den verschiedenen Trassenführungen. Als nicht geeignet gelten für Wittke jene Teile der historischen Strecke, an die die inzwischen die Wohnbebauung herangerückt ist.

 

 

vom 03. Februar 2006, Mittlerer Niederrhein

Der Eiserne Rhein bringt die SPD in Erlärungsnot


KREIS VIERSEN In Erklärungsnot gerät die Viersener SPD Landtagsabgeordnete Monika Ruff-Händelkes nachdem ihre Fraktion im NRW-Landtag die Reaktivierung der alten Trasse des Eisernen Rheins über Roermond und Wegberg beantragt hat. Die SPD in Kreis und Stadt Viersen hatte Beschlüsse von Stadtrat und Kreistag mitgetragen, die eine Reaktivierung der historischen Trasse ablehnen. NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke will Alternativen für die Schienenverbindung zwischen Antwerpen und dem Ruhrgebiet untersuchen.

 

Lokales MG/RY, vom 26.06.2005

Der"Eiserne Rhein" ein politisches Problem

Deutsche und niederländische Christdemokraten sind sich einig


Der Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings (CDU) und sein niederländischer Abgeordnetenkollege .Jos Hessels (CDA) lehnen eine vorzeitige Reaktivierung des "Eisernen Rheins" ab.


Von Werner Hoek

Mönchengladbach. Ende Mai des Jahres hatte das Schiedsgericht in Den Haag im Streit zwischen Belgien und den Nieder landen entschieden: Belgien darf (auf der Grundlage deso Trennungsvertrags von 1839) eine Schienenverbindung über niederländisches Gebiet nach Deutschland führen. Welche Schienenverbindung das ist, bleibt nach dem Gerichtsspruch den Niederlanden überlassen. Die Niederländer können die Verbindung "Eiserner Rhein" von Antwerpen über Roermond und Mönchengladbach nach Duisburg anbieten-. aber sie müssen es nicht, wenn sie eine Alternative bevorzugen. Als Belgiens Verkehrsminister Vande Lamotte vor gut zwei Wochen erklärte, die Wiederbelebung der historischen Trasse des "Eisernem Rheins" könne bis Ende 2006 teilweise verwirklicht werden, stieß diese Aussage bei Jos Hessels auf Unverständnis. Der Christdemokrat aus Montfort, er ist Mitglied der Zweiten Kammer des niederländischen Parlaments, übte scharfe Kritik an Lamotte: "Eine vorzeitige Reaktivierung des Eisernen Rheins kommt nicht in Betracht", sagt der CDA-Abgeordnete, der sich mit seinem deutschen Kollegen, dem Mönchengladbacher Bundestagsabgeordneten Dr. Günter Krings (CDU), über das Thema ausgetauscht hatte. Die Reaktivierung der Strecke, so Hessels, könne nur nach aktuellem niederländischen Recht erfolgen. Hessels: "Belgien scheint den Schiedsspruch nicht zu akzeptieren; in diesem Falle wären die Niederlande auch nicht mehr daran gebunden." Will Belgien auf der historischen Trasse bestehen, müsste auch die aktuelle niederländische Umweltgesetzgebung eingehalten werden. Unter anderem müsste die Trasse durch den Nationalpark Meinweg untertunnelt wer den. Ein teures Unterfangen. Auf 558 Millionen Euro allein auf niederländischem Gebiet beliefen sich, so Hessels, die Gesamtkosten des Projekts.

Der "Eiserne Rhein " ist aus Sicht des Limburgers vor allem ein politisches Problem in Belgien. Die rechtsradikale Bewegung "Vlaamse Belang" sei in Antwerpen sehr stark und habe das Thema "Eiserner Rhein" besetzt. Mehr um den Radikalen nicht das Feld zu überlassen als aus wirtschaftlichen Gründen verfolge man in Belgien die Reaktivierung der historischen Trasse. Eine schnellumsetzbare und wirtschaftliche Alternative für den "Eisernen Rhein" wäre aus Sicht von Jos Hessels der Ausbau der Betuwe-Linie. "Das wäre in einem Jahr schon möglich" sagt er. Aber der Limburger hat im Hinblick auf die Gütertransporte noch eine andere Möglichkeit ins Auge gefasst: die Schifffahrt. Der Transport über die Wasserstraßen sei zwar zeitaufwändiger, aber billiger. "Der Schifffahrt", meint Hessels, "gehört die Zukunft." Mit seiner Sicht stößt der Niederländer bei seinem deutschen Kollegen Günter Krings auf viel Gegenliebe: "Die CDU hat sich auf Bundesebene klar gegen den Eisernen Rhein ausgesprochen", sagt Krings, der auch bei der neuen Landesregierung in Düsseldorf keine Mehrheit für dieses Projekt sieht. Auf EU-Ebene ist die Sache nicht so eindeutig. Der Eiserne Rhein ist Bestandteil der transeuropäischen Netze und von der EU-Kommission als "prioritär eingestuft worden. "In den Niederlanden sollen die Bahnstrecken aus den Zentren herausgenommen werden", sagt Jos Hessels im Hinblick auf EU-Umweltgesetzgebungen, "dafür geben wir Milliarden aus." Wie es aber dann zu erklären ist, dass Güterzüge auf dem Eisernen Rhein durch Städte wie Mönchengladbach und Krefeld rollen sollen, das weiß auch Hessels nicht. Er setzt auf weitere Gespräche mit Belgien.

 

vom 30. Mai 2005, Erkelenzer Zeitung

Eiserner Rhein: Furcht wächst


KREIS HEINSBERG (lp) Im Bündnis Eiserner Rhein in Mittellimburg hat das Urteil des internationalen Schiedsgerichts in Den Haag große Enttäuschung und neue Ängste ausgelöst. In einer ersten Stellungnahme erklärte Vorsitzender Gerard Ijff, nun sei zu befürchten, dass die historische Strecke doch geöffnet wird und zahlreiche Häuser in den Wohngebieten "De Kemp" und "Kitskenberg" abgerissen werden müssten. Den so entstehenden Schaden bezifferte Ijff mit 500 Millionen Euro. Den Betrag hatte die regio Mittellimburg schon 2001 genannt. Das Bündnis will erreichen, dass die Verkehrsministerin mit ihrem belgischen Kollegen eine verträgliche Lösung ermittelt - und eventuell eine alternative Streckenführung erreicht. Für Donnerstag, 2. Juni, ist eine aktuelle Stunde dazu im Parlament in Den Haag angesetzt worden.

Lokales MG/RY, vom15.05.2005

A 40-Variante prüfen

Initiative "Erwin" zu Gast bei der Mönchengladbacher CDU
Die Bürgerinitiative gegen den Eisernen Rhein (', Erwin ") befragte die Mönchengladbacher Christdemokraten über deren Haltung zur Wiederbelebung der historischen Eisenbahnstrecke.

Mönchengladbach (who). Beim Thema Wiederbelebung des "Eisernen Rheins ist die Haltung der Mönchengladbacher Christdemokraten nach wie vor klar und eindeutig:
"Eiserner Rhein nicht durch MG" heißt es im Landtagswahlprogramm der CDU - ein Punkt, den die beiden Landtagskandidaten Michael Schroeren und Norbert Post sowie der Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings im Gespräch mit den beiden Erwin-vertretern Thomas Lamparter (er ist erster Vor sitzender der Initiative) und Frank Gerwing deutlich herausstellen. "Wir fordern nach wie vor, dass eine leistungsfähige Güterverkehrsverbindung auf der Schiene geschaffen werden muss, um die Straßen zu entlasten", sagt Michael Schroeren. "Lei tungsfähig" bedeute in diesem Falle eine optimale Infrastruktur für alle Beteiligten. Dazu zählen die Seehäfen Antwerpen und Rotterdam sowie die Umschlagplätze Trade Port Venlo und Log Port Duisburg sowie zuguterletzt die Endabnehmer in den östlichen neuen EU-Mitgliedsstaaten, erläutert Schroeren. Mit der Aufnahme einer Schienenstreckenverbindung vom Seehafen Antwerpen über das Ruhrgebiet in Richtung Polen und den anderen neuen EU Staaten in das TEN-Projekt (Transeuropäisches-Streckennetz) werde das Ganze nochmals unterstrichen, betont Norbert Post. Von dem Gedanken, die historische Trasse zu reaktivieren, sollte man sich aus Sicht von Günter Krings trennen und vielmehr leistungsfähige Alternativen wie etwa die A 40-Variante prüfen.
Krings hatte sich, gleich nach dem er in den deutschen Bundestag eingezogen war, dafür stark gemacht, dass über eine Eingabe das Projekt "Reaktivierung der historischen Trasse Eisernen Rheins" aus dem Entwurf des Bundesverkehrswegeplan herausgenommen werde. Die Eingabe indes war an den politischen Mehrheitsverhältnissen gescheitert. "Der Bundesverkehrswegeplan, in dem das Bundesverkehrsministerium in Berlin Nostalgiestrecken weiterverfolgt, ist fantasielos und wenig leistungsorientiert", so das Urteil des Bundestags abgeordneten.
Grund genug für die Mönchengladbacher CDU, eine Überprüfung der bisherigen Ergebnisse im Hinblick auf das Projekt Transeuropäisches Streckennetz TEN zu fordern. Norbert Post: "Eine neue Machbarkeitsstudie, auch bezogen auf die A40 Variante, sollte grenzüberschreitend in Auftrag gegeben werden." Dabei müssten die neuen Gegebenheiten wie etwa die hinzugekommenen EU-Staaten, die Leistungsfähigkeit, die Warenströme von West nach Ost und umgekehrt, die Seehäfen und die Anbindung der Umschlagplätze berücksichtigt werden. Auch Post hatte eine solche Studie zuvor schon gefordert, war aber ebenfalls an den Mehrheitsverhältnissen gescheitert. "Mit der Weiterverfolgung der alten Trasse des Eisernen Rheins durch die Städte stößt man schnell an die Kapazitätsgrenzen", lautet das Fazit Michael Schroerens, "man bekommt die Güter erst gar nicht von der Straße auf die Schiene, da diese Strecke nicht leistungsfähig ist." Alternative Projekte, so Schroeren, müssten heute grenzüberschreitend angegangen werden.


"Eiserner Rhein nicht durch MG": Norbert Post, Frank Gerwing (Initiative "Erwin"), "Erwin"-Vorsitzender Thomas Lamparter, Michael Schroeren und Dr. Günter Krings. (v.Ii.). Foto: privat

Lokales MG/RY, vom 17.04.2005

"Eiserner Rhein": Eine Option auf das dritte Gleis

Initiative "Erwin" trifft SPD-Landtagskandidatin Angela Tillmann

Die Bürgerinitiative gegen den Eisernen Rhein (', Erwin ") setzt ihre Informationsgespräche mit den Parteien über deren Haltung zur Wiederbelebung der historischen Eisenbahnstrecke fort.

Mönchengladbach (who). Nach ihrem Gespräch mit den Mönchengladbacher Liberalen zum Thema Wiederbelebung des "Eisernen Rheins" ging die Bürgerinitiative Eiserner Rhein West (,‚Erwin") jetzt auf die Sozialdemokraten der "Vitusstadt" zu. Angela Tillmann, Kandidatin für den Landtagswahlkreis MG-Mitte, Neuwerk, Hardt-Venn und Rheindahlen-Holt, stellte sich den Fragen der bei den Vorsitzenden der Initiative, Thomas Lamparter und Dr. Jürgen Vieten. Sie könne die Bedenken der Menschen gegen die Reaktivierung der Strecke gut verstehen, gab die Landtagskandidatin zu verstehen. "Auch die SPD will die Strecke nur, wenn es wirksamen Lärmschutz für alle gibt", erklärte Angela Tillmann den beiden Erwin-Vertretern. Die Ratsfraktion der Mönchengladbacher SPD habe die Notwendigkeit des Lärmschutzes für die ganze Stadt erkannt. "Wir wollen aber die Option 'Eiserner Rhein' aufrecht erhalten, um ein weiteres Argument für den Ausbau des dritten Gleises zwischen den Hauptbahnhöfen in Mönchengladbach und in Rheydt zu haben", argumentierte die Sozialdemokratin. Nur so könnten die Menschen in Stadtmitte endlich den ihnen zustehenden Lärmschutz erhalten.
Diesen Schutz könnten die Anlieger indes schon heute in Privat-Klagen gegen "den Nachbarn Bahn" erkämpfen, gaben Lamparter und Dr. Vieten zu Bedenken. Grund: die Dezibelbelastung in Stadtmitte würde aller Wahrscheinlichkeit nach die gesetzlichen Grenzwerte für Lärm überschreiten.
Angela Tillmanns stellte dem gegenüber die Frage, wie realistisch Lärmschutz für Mönchengladbach sein könne, wenn die Option auf ein drittes Gleis aufgegeben würde. "Damit", so die Landtagskandidatin, "würden wir uns doch auch von der Vision einer S-Bahn-Verlängerung bis nach Wickrath verabschieden."
In einem weiteren Gespräch zum Thema kamen die beiden Erwin" -Vorsitzenden auch mit Mönchengladbachs Oberbürgermeister Norbert Bude (SPD) zusammen. Der OB verwies dabei auf den bestehenden Ratsbeschluss gegen die Führung des Schienenweges durch die Stadt. Dieser bindet die Verwaltung und damit auch den Verwaltungschef in seinem Handeln. Persönlich sieht der Oberbürgermeister allerdings die Realisierung durch die neuesten politischen Beschlüsse in den Niederlanden eher in weite Ferne gerückt. Denn man müsse sich, so Norbert Bude, doch die Frage stellen, wer eine Umgehung von Roermond und eine Untertunnelung des Naturschutzgebietes De Meinweg denn finanzieren wolle.

Unterschiedliche Standpunkte beim Thema Wiederbelebung des "Eisernen Rheins":
SPD-Landtagskandidatin Angela TilImann und die beiden Vorsitzenden der
Bürgerinitiative gegen den Eisernen Rhein (,‚Erwin"), Thomas Lamparter (li.) und

Dr. Jürgen Vieten.
Foto: Albuquerque

 

vom 11. April 2005, Erkelenzer Zeitung

Alternative: entlang der A 40

Darin waren sich die Teilnehmer an der Podiumsdiskussion zum "Eisernen Rhein" einig: Güterverkehr auf der historischen Trasse brächte erhebliche Beeinträchtigungen für Menschen und Natur. Ein Neubau an der Autobahn würde dies verhindern und wäre unterm Strich wirtschaftlicher.

VON FOLKMAR PIETSCH

WEGBERG Der Tenor war eindeutig bei der Podiumsdiskussion zum "Eisernen Rhein" am Freitagabend im Forum: Reaktivierung der historischen Trasse für Güterverkehr verhindern zum Schutz von Mensch und Natur. SPD Landtagskandidatin Nicole von den Driesch bezweifelte jedoch "eine Handhabe zur Verhinderung" und plädierte stattdessen für Lärmschutz. Empörung im mehr als 200 köpfigen Plenum war die Folge. Und Marc Oliver Künne sprach vielen aus der Seele: "Wenn deutsche Politiker sagen, sie könnten nichts tun, heißt das wohl, sie wollen nichts tun."

Kritik an Bundesregierung

Aufgrund der aktuellen Situation (s. Infokasten) hatte der Bürgerverein in Zusammenarbeit mit den Initiativen aus Limburg, Roermond, Rheindahlen, Mönchengladbach, Viersen und Krefeld zur Podiumsdiskussion eingeladen, "um vielleicht Ansätze zur Lösung der Probleme zu finden", so Vorsitzende Annemie Kammans Feldberg. Die fanden die meisten Redner im Bau einer neuen Strecke an der A 40. CDU MdB Leo Dautzenberg: "Es ist die Entscheidung der Bundesregierung, wie mit der Strecke auf deutscher Seite umgegangen wird; wenn sie eine Alternative zur historischen Trasse wollte, hätte sie längst über die A 40 nachgedacht." CDU Landtagskandidat Dr. Gerd Hachen ergänzte, dass die Montzen Strecke bekanntlich bis 2015 ausreichend Kapazitäten habe: "Bis dahin könnte eine neue Strecke an der Autobahn gebaut werden."


Genau so die Meinung von Michael Schroeren, CDU Landtagskandidar in Mönchengladbach: "Güterverkehr muss auf die Schiene, aber auf eine funktionierende die kann nur an der A 40 sein." Unter Hinweis auf das für diese Trasse erstellte Gutachten "Cargorapid" wies Frank Gerwing von der Mönchengladbacher Initiative darauf hin, der Neubau wäre zwar teurer, würde aber erheblich mehr Güterzüge aufnehmen, als die historische Trasse wäre also letztlich wirtschaftlicher. Mehr als die fehlende Wirtschaftlichkeit auf der historischen Strecke wurden die Beeinträchtigungen für Mensch und Umwelt angeführt. Bürgermeisterin Hedwig Klein verwies auf den Schwerpunkt Naherholung in der Landesentwicklung mit Güterverkehr nicht vereinbar. Aber erst recht würde die Lebensqualität vieler tausend Menschen zerstört. Das untermauerte Dr. Günter Arnolds, als er die gesundheitlichen Schäden durch den zu erwartenden Lärm beschrieb.

Rettungsdienst Probleme

Unterstützt wurde er von Hans Günter Nolden von der Krefelder Initiative, der aus Erfahrung als Anlieger der Bahn in Oppurn sprach, während Ariane Regulski von der Initiative Rheindahlen die durch häufig geschlossene Schranken zu erwartenden Rettungsdienst Probleme beleuchtete. "Die Öffnung der historischen Trasse bringt keinen einzigen Vorteil, sondern nur Nachteile": In dieser Einschätzungg der Bürgermeisterin war man sich im Forum einig.

Viele Wortbeiträge, mit denen die Furcht vor einer Reaktivierung der historischen Trasse für den Güterverkehr artikuliert wurde, gab es bei der Podiumsdiskussion zum "Eisernen Rhein" im Forum Wegberg.

Info

1. Kammer am 19. April

(je) Die 2. Kammer (Parlament) und das Schiedsgericht haben wie die RP berichtete - die Nutzung der historischen 1 rasse durch Belgien für den Güterverkehr befürwortet. Die 1. Kammer (Senat) spricht aber auch noch ein Wort mit. Und aufgrund von Interventionen der limburgischen Bürgerinitiativen und der Milieufederatie (Umweltschutzverband) hat die 1. Kammer noch nicht entschieden. Wie Toine Wuts von der Milieufederatie berichtete, könne es sein, dass die 1. Kammer das Schiedsgericht beauftragt, seinen bisherigen Beschluss zu überprüfen - vor allem mit Blick auf die Rechtsgültigkeit des oft zitierten Trennungsvertrages zwischen Belgien und den Niederlanden von 1839. Die Sitzung soll am 19. April sein.

Zitate

Leo Dautzenberg (CDU-MdB): Auch von deutscher Seite haben wir es in der Hand und werden bei jeder Gelegenheit, wenn es um die Verkehrs-Bedarfspläne geht, die historische Trasse zur Abstimmung stellen.
(Anmerkung d.R.: Im vergangenen Jahr war die CDU im Verkehrsausschuss des Bundestags mit der beantragten Streichung der historischen Trasse für den Güterverkehr aus dem Bundesver-kehrswegeplan an SPD und GRÜNE bei Enthaltung der FDP gescheitert.)

Gustav Kotschi aus Roermond: Warum arbeiten die Parteien in der betroffenen Region in Deutschland nicht so zusammen, wie bei uns in den Niederlanden? Denkt doch mal an das Wohl der Menschen - und nicht nur an die Ökonomie.

Hedwig Klein, Wegberger Bürgermeisterin: Wir können die Politik in Belgien und den Niederlanden nicht beeinflussen. Deshalb müssen wir die Dinge selbst in die Hand nehmen und an unsere Politiker in Land, Bund und EU appelieren, sich für die Menschen einzusetzen, den Güterverkehr auf der historischen Trasse zu verhindern und eine andere Trasse zu finden.

Toine Wuts von der Milieufederatie in Limburg: Der "Eiserne Rhein" ist längst ein politisches Geschäft. Deshalb sollten deutsche Politiker mal in der 1. Kammer in Den Haag anrufen und sagen, dass sie in Deutschland nicht so eine Strecke für den Güterverkehr haben wollen wie die historische Trasse, weil sie überhaupt nicht geeignet ist - sondern eine moderne Strecke, die auch noch im 22. Jahrhundert funktioniert.

Dr. Dietmar Linden, stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins: Es ist unverständlich, dass der Schiedsgerichtshof in Den Haag den Belgiern die Nutzung der Strecke für den Güterverkehr zuspricht, ohne überhaupt auf den geforderten Tunnel im Meinweggebiet einzugehen.

Dr. Harald Jacques, der an der Strecke wohnt: Wenn schon ein Vertrag aus dem 19. Jahrhundert gelten soll, dann müssten auch Züge mit der Technik des 19. Jahrhunderts hier fahren. Schneller als 25 km/h fuhren die damals nicht.

Stadtspiegel Mönchengladbach vom Mittwoch den 06. April 2005

Wieder ein Thema


Der "Eiserne Rhein" zwischen Antwerpen und Duisburg ist wieder im Gespräch. Die Bürger wehren sich erneut.


Wegberg - Bereits vor fünf Jahren mussten sich die Anwohner entlang der Trasse in den Niederlanden und in Deutschland gegen die Wiederbelebung der Streckenführung für Güterverkehr wehren. Auf Grund des Widerstandes einiger sich eigens gegründeten Bürgerinitiativen scheiterte diese jedoch - vorerst.
Denn nun plädierte die ‚Tweede Kamer', das Abgeordnetenhaus des niederländischen Parlaments, für den Handelsverkehr und brachte die Sache damit wieder ins Rollen.
Die erste Kammer konnte die Verfügung durch ungeklärte Fragen noch etwas hinauszögern.
Nach der zu erwartenden Entscheidung fällt die Organisation der Strecke in die Hände der EU-Arbitrage-Kommission, da sie zu den so genannten TEN Projekten (TransEuropäische Netze) gehört.
Der Schienenweg soll auf zwei Spuren ausgeweitet und elektrifiziert werden. Rund 700 Meter lange Risikogüter aus dem Chemiehafen in Antwerpen würden in Zukunft mitten durch die Städte führen - und das meist bei Nacht.
Damit wäre nicht nur die Ruhe der menschlichen Anlieger gestört sondern erst recht die der animalischen: Der Nationalpark Meinweg wird durch die Reaktivierung und Erweiterung erheblich zerstört. Dabei gibt es betriebswirtschaftlich wesentlich leistungsfähigere Alternativen, die zudem die Umwelt nicht sonderlich beschädigen würden:
Zum Beispiel eine intensivere Nutzung der vorhandenen Güterstrecke über Montzen oder der bekannte Vorschlag einen Neubau entlang der Auto bahn A40/A73 zu errichten, der die Kosten auf Dauer decken und zukunftsgerecht gebaut werden könnte.
Um interessierte Bürger weiter aufzuklären lädt der Bürgerverein Eiserner Rhein Wegberg am Freitag, 8. April, um 20 Uhr zu einer Informationsveranstaltung in das Forum Burg Wegberg ein. Die aktuelle Lage wird geschildert, Politiker aus verschiedenen Bereichen und Parteien wurden eingeladen.


Lokales MG/RY, vom 27.02.2005

Eiserner Rhein: FDP für Neubau entlang der A40

Die Bürgerinitiative "Erwin" geht jetzt auf die Parteien zu

Vor den Landtagswahlen will die Bürgerinitiative gegen den Eisernen Rhein (,‚Erwin") die Parteien in Mönchengladbach nach ihrer Haltung zur Reaktivierung der Eisenbahnstrecke befragen. Den Auftakt machte die FDP.


M'gladbach (who).
Seltene Einmütigkeit in der FDP- Geschäftsstelle an der Rheydter Wilhelm-Strauß-Straße: Dort hatte Dr. Jürgen Vieten, zweiter Vorsitzender der Bürgerinitiative Eiserner Rhein West (,‚Erwin"), die liberalen Kandidaten für die Landtagswahl Ralph Baus und Dr. Uwe Aschmutat getroffen. Thema des Gesprächs: die "Reaktivierung des Eisernen Rheins". "Völlige Übereinstimmung", so das erste Fazit von Vieten, habe in dem Gespräch geherrscht. Der Grund: die Landtagskandidaten sprachen sich klar gegen eine Reaktivierung aus. Eine solche würde aus Sicht der Liberalen für Stadt und Region nur Nachteile, jedoch keinerlei Wertschöpfung erbringen. Ralph Baus verdeutlichte den Standpunkt der Mönchengladbacher FDP: Wir fordern den Streckenneubau entlang der A40, die so genannte A40-Variante", so Baus. "Dazu sollen die Niederlande die Strecke zwischen Roermond und Venlo ertüchtigen, da sie nur so die gewünschte Einbindung des Venloer Tradeports erreichen können." NRW, so Baus weiter, solle die Transporte in Venlo übernehmen. Baus "Damit wäre den Menschen am Niederrhein geholfen und Duisburg könnte weitere Synergie-Effekte mit Venlo nutzen." "Wir sollten selbst entscheiden, wo wir den Verkehr aufnehmen, warum überlassen wir das den Holländern?", meinte Dr. Uwe Aschmutat ergänzend. Statt "Geld für Kohle" sollte die Landesregierung aus Aschmutats Sicht "Kohle für Kinder und für lnfrastrukturmassnahmen wie die A40-Variante bereitstellen." Die FDP wolle Zukunft fördern, nicht Vergangenheit subventionieren. In das schon tot geglaubte Projekt "Eiserner Rhein" war wieder Bewegung gekommen, nachdem die Zweite Kammer der Niederlande unerwartet Grünes Licht für eine Reaktivierung gegeben hatte. Einzige Bedingung: eine Umgehungsstrecke um Roermond und eine Untertunnelung des Naturschutzgebietes "De Meinweg" auf niederländischer Seite. Auch wenn der Entscheidungsprozess in den Niederlanden damit noch nicht abgeschlossen ist, könnte der Schwarze Peter demnächst bei der nordrhein-westfälischen Landesregierung landen", befürchtet Dr. Jürgen Vieten.
Hintergrund: Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshof in Den Haag zur Verteilung der Lasten zwischen den Niederlanden und Belgien steht noch aus. Zudem überlegt die Erste niederländische Kammer (sie ist vergleichbar mit dem deutschen Bundesrat), den jüngsten Beschluss wegen rechtlicher Bedenken zur erneuten Entscheidung an die Zweite Kammer zurückzuleiten.
Einigkeit zwischen den Liberalen und der Initiative "Erwin" bestand auch hinsichtlich der Nebenstrecke, die von Mönchengladbach-Bettrath zum Rheydter Hauptbahnhof führt: "Bereits in unserem Kommunalwahlprogramm habe ich mich gegen eine Nutzung der Nebenstrecke ausgesprochen", betonte Ralph Baus, der eben so wie Dr. Uwe Aschmutat Mitglied des Mönchengladbacher Stadtrates ist.
Nächster Gesprächspartner der Initiative, die vor den Landtagswahlen am 22. Mai mit allen wichtigen Parteien zum Thema "Eiserner Rhein" sprechen will, ist Norbert Bude (SPD). Der wird indes in seiner Funktion als Mönchengladbachs Oberbürgermeister befragt werden - Budes Parteikollegen, so Vieten, treffe man später.


 

vom 29. November 2004

Krings zum Eisernen Rhein: gleiche Maßstäbe anlegen

Mönchengladbach (chh) Bei der Reaktivierung der historischen Trasse des "Eisernen Rheins" dürfe "für den Schutz von Menschen und Natur in Deutschland kein anderer Maßstab angelegt werden als in den Niederlanden". Das sagt der Mönchengladbacher CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings und reagierte damit auf den Parlamentsbeschluss der Zweiten Niederländischen Kammer zur Reaktivierung der Schienenstrecke "Eiserner Rhein". Die soll nur unter bestimmten Auflagen erfolgen, entschied die Kammer.

 

vom 24. November 2004

Die Zweite Kammer stimmt für den "Eisernen Rhein"

ROERMOND (RP) Mit großer Mehrheit hat sich gestern die Zweite Kammer des niederländischen Parlaments für die Reaktivierung der historischen Trasse der Güterzugverbindung, "Eiserner Rhein" ausgesprochen. Vertreter der Christdemokraten, die für die Reaktivierung gestimmt hatten, hatten nach Angaben eines Sprechers der Stadt Roermond zuvor erklärt, dass die historische Trasse nur genutzt werden dürfe, wenn Roermond umfahren und ein Tunnel durch das Naturschutzgebiet De Meinweg gebaut werde.


vom 16. November 2004: Ausgabe Mönchengladbach, Mittlerer Niederrhein

Gegner des Eisernen Rhein übergeben heute Petition


Roermond (RP) Eine Delegation des Verbandes Ijzeren Rijn Midden-Limburg, dem Gegner der Reaktivierung der historischen Trasse des Eisernen Rhein angehören, übergeben heute im Parlament in Den Haag eine Petition gegen den Eisernen Rhein. Das Parlament beschäftigt sich heute in einer Debatte mit der Güterzugfernverbindung.

 

WZ - Westdeutsche Zeitung

vom 14.10.2004

Mit Brief aus Berlin nicht einverstanden

CDU erneuerte Bedenken zum Eisernen Rhein

Die Bundesregierung wird weiterhin die Reaktivierung des Eisernen Rheins für den internationalen Güterverkehrs unterstützen. Eine entsprechende Mitteilung erhielt die Krefelder CDU nun aus dem Bundesverkehrsministerium. Die CDU hatte in einem Brief ihre schweren Bedenken gegen das Vorhaben erneuert und als Alternative die eventuell zu vertiefende Wasserstraße Rhein ins Spiel gebracht.

Dieser sei schon jetzt die verkehrsreichste europäische Binnenwasserstraße habe das Ministerium laut CDU in der Antwort jedoch entgegnet. Bis zum Jahr 2015 gehe man ohnehin von einer Steigerung um rund 30 Prozent aus. Im erosionsgefährdeten Flussbett des Niederrheins führe man derzeit Sicherungsmaßnahmen durch, die zwischen der Grenze zu den Niederlanden und Duisburg eine Vertiefung auf 2,8 Meter unter mittlerem, Niedrigwasser ermöglichen, heißt es. Zwischen Duisburg und Köln ist eine solche Vertiefung aus flussmorphologischen, ökologischen und ökonomischen Gründen nicht möglich.


Die abschlägige Antwort will die CDU nicht hinnehmen. Man werde weiter alle Möglichkeiten ausschöpfen, um den Eisernen Rhein zu verhindern.

 

vom 17. Juli 2004: Ausgabe Mönchengladbach

Berlin gibt zunächst kein Geld für ,,Eisernen Rhein"


KREIS Viersen (RP) Das Bundesverkehrsministerium in Berlin wird bis zum Jahr 2008 keine Gelder bereitstellen, um den Eisernen Rhein zu reaktivieren. Die von Antwerpen nach Duisburg verlaufende Bahnlinie sollte auf deutscher Seite mit einem Aufwand von 50 Milliarden Euro wieder in Betrieb genommen werden. Das Geld dafür sollte aus den Einnahmen des Mautsystems kommen. Nun hat das Ministerium die Reaktivierung der Güterfernverbindung aus seiner mittleren Finanzplanung gestrichen.

 

vom 07. Mai 2004: Ausgabe Mönchengladbach

Eiserner Rhein bleibt

CDU/CSU ohne Mehrheit

Von FOLKMAR PIETSCH
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat über die Arbeitsgruppe "Verkehr" im Verkehrsausschuss des Bundestags gefordert, die Reaktivierung des Eisernen Rheins für den Güterverkehr aus dem Bundesverkehrswegeplan zu streichen. Wie der Kreis Heinsberger CDU-Abgeordente Leo Dautzenberg, der zusammen mit seinem Fraktionskollegen Dr. Günter Krings aus Mönchengladbach die Behandlung des Themas im Verkehrsausschuss beantragt hatte, gestern gegenüber der Rheinischen Post sagte, sei ihr Antrag mit Mehrheit von SPD und Grünen bei Stimmenthaltung der FDP abgelehnt worden.
Im Bundesverkehrswegeplan der Bundesregierung ist der Ausbau der Strecke für den Güterverkehr zwischen der deutsch-niederländischen Grenze bei Dalheim und Rheydt mit einem Investitionsvolumen von 18. Millionen Euro vorgesehen. Unter Hinweis auf die Probleme, die der Güterverkehr auf dieser Strecke für die Anwohner sowie für die Natur bedeuten würde, hatten die beiden CDU-Abgeordneten beantragt, diese Güterverkehrsstrecke zu streichen. Der Bundestagsabgeordnete Dautzenberg: "Außerdem äußert sich auch die niederländische Regierung sehr kritisch zu diesem Projekt - und in der hiesigen Region wird die Linienführung auch nicht getragen, wie viele Initiativen der kommunalen CDU- Vertreter zeigen."


Lösung an der Autobahn besser

Die CDU-Abgeordneten Dautzenberg und Krings sehen in der Reaktivierung dieser eingleisigen und nicht elektrifizierten Strecke für den Güterverkehr keine nennenswerte Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur. "Zudem ist dieses Projekt", so Dautzenberg, "angeblich auch nur als Übergangslösung gedacht, das aber rund .90 000 Anwohner der Strecke:; unzumutbarer Weise belasten würde". Dautzenberg und Krings sprechen sich für den Neubau einer Schienenverbindung zwischen Antwerpen und dem Ruhrgebiet entlang der A 40/A 67 - als endgültige Lösung - aus.
Leo Dautzenberg: "Die wäre die bessere, umweltverträglichere und zukunftorientierte Lösung." Und bis zur Fertigstellung sei es problemlos möglich, die so genannte Montzenroute stärker zu frequentieren.

 

Mönchengladbach, vom 11.04.2004

Eisernes Monster im Wachkoma

,,Eiserner Rhein" bleibt Thema vor EU -Wahlen

Am 13. Juni sind Europawahlen - ein Termin, den die,, Eiserner-Rhein-West-Initiative" zum Anlass nimmt, auf ihr Anliegen hinzuweisen: Die Parteien sollen noch einmal klipp und klar sagen, wie sie zur Reaktivierung des Eisernen Rheins stehen.


Von Werner Hoek
Mönchengladbach. In der zweiten Jahreshälfte kann es noch mal gefährlich werden', sagen Thomas Lamparter und Dr. Jürgen Vieten. Die Gefahr, die der erste Vorsitzende der Initiative Erwin" und sein Stellvertreter heraufbeschwören, kommt von Westen her. Über die Schiene: Ob die historische Trasse des ,,Eisernen Rheins" reaktiviert wird, hängt nämlich maßgeblich vom Ausgang eines Verfahrens ab, das nach der Sommerpause in Den Haag entschieden wird. Dabei geht's, wie so oft, ums Geld. Belgien und die Niederlande wollen sich einigen, wer welchen Tell der lnvestitionskosten trägt. Der Hauptteil der Kosten liegt eigentlich bei den Belgiern, die Reaktivierung indes wurde zum Großteil auf niederländischem Gebiet durchgeführt. Von der Wiederbelebung der Strecke würde vor allem der belgische Chemie- und Stückguthafen Antwerpen profitieren, der seinerseits mit dem niederländischen Hafen Rotterdam konkurriert. Ein Interessenkonflikt, bei dem das Land NRW nur die Zuschauerrolle habe, monieren die Erwin" Mitglieder. Ihre Frage nach den deutschen Interessen blieb bisher unbeantwortet.
"Mit der Osterweiterung der EU gewinnt das Thema Reaktivierung zudem eine weitere Bedeutung", sagt Dr. Vieten. Die Antwerpener, ergänzt Thomas Lamparter, hätten Verträge mit Polen abgeschlossen. Dr. Jürgen Vieten: ,,Wir fragen uns hier am Niederrhein, was wir eigentlich von der ganzen Sache haben?" Immerhin wären von den Folgen einer Reaktivierung des Eisernen Rheins insgesamt gut 90000 an der Strecke wohnende Menschen betroffen, wissen die Mitglieder der Initiative. Diese Menschen seien einer Vielzahl von Zügen sowie dem Lärm und (teils gefährlichen) Gütern ausgesetzt. Die wirtschaftliche Notwendigkeit der Reaktivierung indes habe man bislang nicht nachgewiesen.
Man kann den Eindruck bekommen, dass NRW der Verschiebebahnhof der Antwerpener Interessen ist sagt Jürgen Vieten. Der Eiserne Rhein - für Thomas Lamparter und Jürgen Vieten ein ,,eisernes Monster, das zurzeit im Wachkoma liegt.
Der Kampf gegen die Reaktivierung geht also weiter. Besonders in einem Wahljahr wie diesem. Thomas Lamparter: "Wir denken, dass die Parteien das Thema mit ins Wahlprogramm aufnehmen sollten; man soll klipp und klar sagen, ob man für oder gegen das Projekt Eiserner Rhein ist."
Für ihr Engagement ist die Initiative "Erwin" ja schon vor Jahresfrist ausgezeichnet worden mit dem "Preis für bürgerschaftliche Civilcourage" der Krefelder FDP. Das Motiv dieses Preises (ein Keramikteller des Künstlers Horst Kippes): der berühmte ,,Schluff'. ,,Und das" meinen Lamparter und Vieten unisono, ,,ist der einzige Zug, den wir auf der alten Trasse sehen möchten."

EXTRA-NEWS
Kampf gegen Eisernen Rhein
Mönchengladbach Mit sieben engagierten Bürgern fing es an, als sich die ,,Eiserner-Rhein-West-Initiative' im Jahre 2001 in Mönchengladbach zusammenschloss. Mittlerweile verfügt Erwin" über rund 300 Mitglieder. Auf der jüngsten Vereinssitzung der Initiative wurde der Vorstand in seinem Amt bestätigt: Erster Vorsitzender bleibt auch die nächsten zwei Jahre Thomas Lamparter, Stellvertreter nach wie vor Dr. Jürgen Vieten, Schriftführer Klaus Walter. Der Vor stand wurde mit Mary Clayton-Schulze und Frank Gerwing um zwei Mitglieder erweitert. Weitere Informationen zur Initiative ,,Erwin" gibt es im Internet unter der Adresse www.erwin-mg.de

WZ - Westdeutsche Zeitung

vom 31.03.2004

Zum Jubiläum rollt der Schienenbus (pdf-Dokument, 60 KB)

 

vom 18. Februar 2004: Land und Leute

Gefahrgut-Züge in Venlo

Verbot rangiert die Bahn ins Abseits

Von LUDGER PETERS

VENLO. Weil er das Rangieren von Zügen mit gefährlichen Gütern an Bord in seiner Stadt verboten hat, bringt der Venloer Bürgermeister Jan Schrijen die Bahn und ihre Auftraggeber in große Verlegenheit. Bis zu 20000 Waggons mit Autogas (LPG) rollen jährlich durch Venlo, hinzu kommen viele Güterzüge mit einzelnen Waggons in denen Benzin, Chemikalien und andere gefährliche Stoffe transportiert werden. Ab 1. Juli ist damit Schluss. Denn im Venloer Grenzbahnhof müssen Zugmaschinen vom niederländischen auf das deutsche Bahnsystem und umgekehrt umgespannt werden - ohne Rangierbetrieb geht dass nicht.

Schrijen hat als Bürgermeister ungewöhnlich viel Macht. Er genehmigt Rangierbetrieb. Oder er verbietet ihn, wie jetzt zum Ärger des Verkehrsministeriums in Den Haag. Doch der Raad van State entschied als höchste Berufungsinstanz der Niederlande im Konflikt für den Bürgermeister. Denn bei einem Rangierunfall gäbe es in Venlo eine Katastrophe. Der Bahnhof liegt nämlich mitten in der Stadt.

Der Deutschen Bahn AG war die Tragweite des Beschlusses zunächst nicht ganz klar. Sie glaubte, dass sie keine Züge mehr mit gemischten Gefahrstoffen rangieren dürfe. Das sei zwar umständlich, aber "sortenreine" Züge könne sie in Gremberg bei Köln zusammenstellen. "Das geht nicht. Rangieren mit Gefahrgut jeder Art ist in Venlo künftig komplett verboten", erklärte Venlos Pressesprechen Jan van Haperen knapp.

Völlig überrascht wurden Bahnkunden wie die Düsseldorfer Total AG von der Blockade in Venlo. Das Unternehmen importiert auf dem Schienenweg jährlich große Mengen Autogas nach Deutschland. "Wir werden den Beschluss prüfen" hieß es bei Total. Überlegungen, der Rangierbetrieb könne in den deutschen Nachbar-Bahnhof Nettetal-Kaldenkirchen verlegt werden, stoßen dort auf heftigen Widerstand. Man lasse sich nicht durch die Hintertür das Rangieren mit Gefahrstoffen aufdrücken, hieß es im Planungsausschuss.

Mit seiner Rangiersperre hat Bürgermeister Schrijen zielgenau an bestimmten Stellschrauben herumgedreht. Im Parlament wird jetzt wieder, wie gewünscht, der Bau eines neuen Güterbahnhofs im gigantischen Venloer Gewerbegebiet Trade Poort diskutiert. Das Projekt soll 134 Millionen Euro kosten. Für Venlo ist das nur der Anfang. Seit Jahren schon forciert die Stadt Überlegungen, eine neue Bahnlinie entlang der A 40 nach Duisburg zu bekommen.

 

Auch auf der Schiene droht das Chaos


DUISBURG (ock) Nach dem Desaster bei Toll Collect herrscht auch bei der Bahn Ungewissheit, ob wichtige Projekte noch, wie bisher geplant, realisiert werden können. Große Fragezeichen stehen etwa über dem Ausbau der Strecke Emmerich-Oberhausen, der durch die niederländische Betuwe-Lijn nötig wird. Die Milliarden teuere Güter-Schnellbahntrasse sollen den Rotterdamer Hafen ans Ruhrgebiet anbinden. Auf niederländischer Seite sind die Bauarbeiten weit fortgeschritten. Spätestens ab 2007 wird der Bahnverkehr dann auch auf deutscher Seite sprunghaft zunehmen. Doch schon nach den jetzigen Planungen wird das nötige dritte Gleis zwischen Emmerich und Oberhausen erst 2010 fertig gestellt sein. Nun steht auch dieser Termin in Frage. "Wir müssen damit rechnen, dass wir weniger Bundesmittel für den Schienenausbau erhalten werden", sagt Bahnsprecher Jürgen Kugelmann in Düsseldorf. "Erst wenn wir wissen, wie hoch der Betrag ist, können wir sagen, welche Strecken betroffen sein werden."


"Nach der Haushaltssperre 2003 ist die für dieses Jahr vorgesehene Vergabe an die Planungsbüros bereits gestoppt worden." berichtet Werner Kühlkamp von der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer in Duisburg. Würde der Bau der Betuwe-Liin-Verlängerung hinausgeschoben, droht auf der dann überlasteten Trasse der Verkehrskollaps. Aber auch WM-Projekte wie etwa der S-Bahn-Haltepunkt am neuen Kölner Rhein-Energie- Stadion könnten gefährdet sein. Zudem können Arbeitsplätze bei Planungsbüros und Gleisbaufirmen verloren gehen. Kühlamp hat jedoch eine Hoffnung dass es nicht so dicke kommt: "Wir haben nämlich in diesem Jahr Wahlkampf."

WZ - Westdeutsche Zeitung

vom 14.08.2003, Ausgabe Viersen

Stadt alarmiert: Eiserner Rhein schon eröffnet?


Auf der Bahnstrecke Venlo-Viersen nimmt seit einem Jahr der Güterverkehr und damit der Lärm zu. Die Bahn: Als Unternehmen wollen wir verdienen.

Artikel als PDF-Dokument: WZ Ausgabe Viersen vom 14.08.03 (150k)

 

vom 19 Juni 2003: Lokales, Ausgabe Mönchengladbach

Belgische Entscheidung

Aufschub für Eisernen Rhein

Das Projekt "Eiserner Rhein" - so die Entscheidung der belgischen Eisenbahn - soll ins Jahr 2007 verschoben werden. Dies begrüßt die Mönchengladbacher FDP. Dazu Hans Joachim Stockschläger: "Dieser Aufschub hat vorrangig finanzielle Gründe. Dennoch gibt das den beteiligten Städten nicht nur die Zeit, die rechtlichen Probleme zu lösen. Auch die tatsächliche Entwicklung der Güterverkehrsstöme vor dem Hintergrund der 60prozentigen Zunahmen bis 2015 kann so in die weiteren Überlegungen einfließen." Die Freude sei groß, dass zumindest bis 2007 die Rheindahlener von Güterzuglärm verschont bleiben.

 

Mönchengladbach, vom 15.06.2003

EXTRA-NEWS

Eiserner Rhein: Endgültig Aus?

Mönchengladbach. Mit der Regierungsbildung in den Niederlanden sind aus Sicht der Mönchengladbacher Liberalen die Chancen gestiegen, daß die Planung des "Eisernen Rheins" auf der historischen Trasse über Roermond-Mönchengladbach nicht umgesetzt wird. "Seit Anfang Juni ist Karla Peijs neue Verkehrsministerin. Frau Peijs ist Mitglied der niederländischen Christdemokraten (CDA) und langjährige Abgeordnete im Europäischen Parlament (EU)", erklärte FDP-Geschäftsführer Hans Joachim Stockschläger. Die Christdemokraten hätten den Anwohnern der historischen Trasse im Wahlkampf versprochen, daß der Eiserne Rhein nicht kommen werde. "Nun warten wir nur noch darauf, daß Frau Peils den Worten Taten folgen lässt", so Stockschläger. Das Projekt "Eiserner Rhein" liegt derzeit wegen der unklaren Kostenverteilung zwischen Belgien und den Niederlanden auf Eis. Die beiden Staaten streben einen Spruch des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag an.

 

vom 14. Juni 2003: Regio Nachrichten

Kein Geld für den Eisernen Rhein

KREIS VIERSEN. Kein Geld für eine Reaktivierung der Bahnsterecke "Eiserner Rhein" auf einer Trasse von Antwerpen durch das Meinweggebiet nach Duisburg hat die belgische Güterbahngesellschaft NMBS. Deren Vorstand hat jetzt eingeräumt, dass es am Geld für die nötigen Investitionen in ein solches Projekt mangele. Bis mindestens 2007 werde die Strecke nicht angerührt. RP

 

WZ - Westdeutsche Zeitung

vom 14.01.2003

Eiserner Rhein: Niederländer ohne Interesse?


Gegner des Güterzugprojektes sehen sich in ihrer ablehnenden Haltung bestätigt. Doch die Bahn selbst steht für eine Reaktivierung weiterhin Gewehr bei Fuß.

Von Tim In der Smitten


Niederrhein. Dr. Jürgen Vieten, Vorstandsmitglied der "Eiserner-Rhein-West-Initiative" (Erwin), ist zuversichtlich, was die von der Initiative erhoffte Verhinderung des Eisernen Rheins angeht. "Nach allen Informationen, die wir haben, scheint das Projekt bei den wichtigen Entscheidungsträgern nicht mehr die Priorität, wie noch vor einigen Monaten zu haben", formuliert der Arzt vorsichtig. Auch die letzten Sitzungen der Regionalräte in Düsseldorf und Köln hätten ein Bild abgegeben, das nicht dafür spricht, dass die Bahnverbindung Antwerpen- Duisburg mittelfristig noch ernsthaft reaktiviert werden soll.
Hoffnungen legt man bei Erwin auch auf den Bruch der Regierungskoalition und die damit verbundenen Neuwahlen in den Niederlanden. "Dass mit der Liste Pim Fortuyn einer der großen Befürworter der Bahnverbindung fehlt, macht uns Hoffnung", sagt Vieten. Zudem sei ihm bekannt geworden, dass die Niederländer kein großes Interesse mehr daran hätten, eine Strecke zu fördern, die "hauptsächlich dem belgischen Hafen Antwerpen" zu Gute käme.
Genau darin sieht Erwin die große Chance, dass der Eiserne Rhein nicht kommt. Denn die wesentlichen Entscheidungen, die in Belgien für die Wiedereinführung der Strecke getroffen wurden, seien unter dem Vorbehalt gefasst worden, dass die Mitfinanzierung der Niederländer steht.
Bei dem jüngsten Treffen der Arbeitsgemeinschaft "Ijzeren Rijn Midden-Limburg", denen Vertreter der betroffenen Städte und Gemeinden entlang der Eisenbahnlinie angehören, wurde ein Brief der EU-Umweltkommissarin Margot Wallström veröffentlicht. Darin spricht sich die Parlamentarierin mit keinem Wort für die Reaktivierung der Strecke aus. Sie erklärte lediglich, dass sie keine Umweltschäden für den Bahnverkehr auf dieser Strecke und ganz speziell für den Nationalpark "De Meinweg" sieht. Allerdings nur, wenn die Nutzung der Strecke nicht über das Maß von 1994 hinausgeht. Das waren damals vier Züge pro Woche, heißt es aus Kreisen der Streckengegner.
Weitere positive Signale für die Nicht-Eröffnung der Strecke schöpft Vieten aus der Wahl des Gladbacher CDU-Mannes Gün ter Krings zum Bundestagsabgeordneten. "Er gilt als ausgesprochener Gegner des Eisernen Rheins und hat versprochen, sich in Berlin entsprechend einzusetzen."
Bahnsprecher Manfred Pietschmann sagte auf Anfrage der WZ: "Was die Streckenreaktivierung angeht, stehen wir bereit. Es müssten lediglich noch kleine Änderungen an der Strecke erfolgen. An uns liegt es also nicht. Vielmehr ist es zu einem Politikum zwischen den Niederlanden und Belgien geworden."
Während es um den Eisernen Rhein also stiller geworden ist, entwickelt sich aber die "Betuwe-Bahnlinie" weiter. Diese Güter strecke führt von Arnheim aus direkt ins Ruhrgebiet. Vor fast zehn Jahren hatten Deutschland und die Niederlande beschlossen, diese Strecke auszubauen. Mit dem Eisernen Rhein wollte Belgien gegen die "Betuwe-Linie" konkurrieren. Doch diesen Wettlauf hat der Eiserne Rhein wohl verloren.
Zudem hieß es aus Kreisen des NRW -Wirtschaftsministerium, dass die "Betuwe-Linie" bis 2010 für 900 Millionen Euro ein zusätzliches Gleis erhalten soll, das mehr als 3500 Lastwagenladungen aufnehmen soll. Dass die Betuwe-Linie nun wohl ausgebaut werde, heiße aber nicht, dass der Eiserne Rhein nie kommt, warnen die Bahngegner.

 

vom 08.01.2003

Sie bitten Mächtige zum Tanz

Zum ersten Mal ging der "Preis für bürgerliche Civilcourage" an eine Gruppe, die nicht in Krefeld aktiv ist: die Eiserner-Rhein-West-Initiative.

Krefeld (cf). Auf dem Weg zum Dreikönigstreffen hat er sie im Anzug gefunden, die Anstecknadel mit der "18". FDP-Kreisverbandsvorsitzender Joachim C. Heitmann hielt sie hoch und die Anwesenden lächelten. "Wir wollen auch weiterhin optimistisch sein und - nicht gerade mit der 18- aber zweistellig in Krefeld und drittstärkste Partei hier bleiben." Er sieht "eine gute Basis für 2003" und hofft, "dass die FDP in Bund und Land Aufschwung nimmt, die Trübung verschwindet."
Das nächste Thema des Abends hatte mit "Trübung" nichts zu tun: Zum dritten Mal wurde der "Preis für bürgerschaftliche Civilcourage" verliehen. "Wir schreiben es mit ‚C', wie zu den goldenen Zeiten von Krefeld." Die Stifterin, seine Stellvertreterin und Vorsitzende der FDP/KWG-Stadtratsfraktion, Marlies Scheele, überreichte eine niederrheinische Keramik an Vertreter der Bürgerinitiative "Erwin". Es ist die Eiserner-Rhein-West-Initiative. Sie kämpft gegen die Reaktivierung der historischen Strecke zwischen Rotterdam und Rheinhausen, "die eigentlich eine Aktivierung ist", so die Vorsitzenden Dr. Jürgen Vieten und Thomas Lamparter.
"Es ist das erste Mal, dass der Preis an eine Initiative geht, die über Krefelds Grenzen hinaus aktiv ist", so Scheele in ihrer Laudatio. Interessengruppen von Oppum bis Wegberg engagieren sich darin, mit "Kompetenz, Teamgeist, Durchhaltevermögen und Begeisterungsfähigkeit." Sie überreichte einen Teller des Künstlers Horst Kippes. Er hatte den Schluff in die Mitte des Tellers gestellt, den "einzigen Zug, den wir auf alter Trasse sehen möchten."
Vieten und Lamparter bezeichneten den Eisernen Rhein als "Eisernes Monster", das zurzeit im Wachkomaliege. "Es ist nicht gestorben, es schläft. Wir werden ein waches Auge auf die Entwicklung haben, aber nicht so viel, dass wir es wecken." Sie erinnerten daran, dass 90 000 Menschen an der Strecke betroffen sein könnten von unzähligen Zugpaaren, Lärm und Gütern unbekannter Art. Dabei sei die wirtschaftliche Notwendigkeit nicht nachgewiesen, kein Geld für das fragliche Unterfangen da.
2001 hatten sieben Bürger die Initiative gegründet. Nun hat "Erwin" rund 300 "Nachkommen", die ‚;an einem Strang ziehen und die Mächtigen zum Tanz aufgefordert haben". Ihre Aktivitäten reichen bis nach Belgien und den Niederlanden. Übrigens: An der Uni Bochum wurde ein Projekt entwickelt, das vorsieht, Güter unterirdisch durch Tunnel zu "schießen". Der Name: Cargocap.

vom 14. Januar 2003: Mittlerer Niederrhein, Regio Nachrichten

Nutzen Belgier den Eisernen Rhein?

WEGBERG. Das belgische Bahnunternehmen Dillen & Le Jeune Cargo (DLC) ist nach Angaben eines Sprechers der Duisburger Intennodal Terminal GmbH als erste Finna bereit, die Güterzugstrecke "Eiserner Rhein" wieder zu benutzen. Die Firma will eine neue Frachtlinie von Antwerpen nach Duisburg eröffnen. Ein erster Probezug soll angeblich in der Nacht zum vergangenen Donnerstag über die Montzenroute gestartet sein. Das Unternehmen aus Antwerpen will Chemiefirmen als Kunden gewinnen. In Wegberg fürchten die Gegner des "Eisernen Rheins" die Wiederinbetriebnahme der historischen Strecke durch Wegberg. Sie sehen erhebliche Sicherheitsmängel für Chemie-Transporte und fühlen sich durch den Unfall mit dem giftigen Epichlorhydrin in Bad Münder (am vergangenen Mittwoch hatte es damit in Seelze erneut einen Zwischenfall gegeben) nur bestätigt. RP


WZ - Westdeutsche Zeitung

vom 30.10.2002: Ausgabe Mönchengladbach

"Eiserner Rhein scheint tot"


Die Gegner der Bahn-Verbindung sind zuversichtlich. Nicht nur bei den Niederländern sehen sie Signale gegen den Ausbau.

Von Tim In der Smitten

Dr. Jürgen Vieten, Vorstandsmitglied der "Eiserner-Rhein-West- Initiative" (ERWIN), ist zuversichtlich, was die von der Initiative erhoffte Verhinderung des Eisernen Rheins angeht. "Nach allen Informationen, die wir haben, scheint das Projekt bei den wichtigen Entscheidungsträgem nicht mehr die Priorität, wie noch vor einigen Monaten zu haben", formuliert der gewöhnlich gut informierte Arzt vorsichtig. Auch die letzten Sitzungen der Regionalräte in Düsseldorf und Köln hätten ein Bild abgegeben, das nicht dafür spricht, dass die Bahnverbindung Antwerpen- Duisburg mittelfristig noch ernsthaft reaktiviert werden soll.
Hoffnungen legt man bei Erwin auch auf den Bruch der Regierungskoalition und die damit verbundenen Neuwahlen in den Niederlanden. "Dass mit der Liste Pim Fortuyn einer der großen Befürworter der Bahnverbindung fehlt, macht uns Hoffnung", sagt Vieten. Zudem sei ihm zu Ohren gekommen, dass die Niederländer kein großes Interesse mehr daran hätten, eine Strecke zu fördern, die "hauptsächlich dem belgischen Hafen Antwerpen" zu Gute käme. Genau darin sieht ERWIN die große Chance, dass der Eiserne Rhein nicht kommt. Denn die wesentlichen Entscheidungen, die in Belgien für die Wiederein- führung der Strecke getroffen wurden, seien unter dem Vorbehalt gefasst worden, dass die Mitfinanzierung der Niederländer steht.
Dass die EU-Kommission in ihrem gerade veröffentlichten Gutachten keine Gefahr für die Umwelt durch Eisernen Rhein sieht, "verwundert" Jürgen Vieten sehr. "Es ist mir unverständlich, wie Hunderte von Dieselzügen, die mit Gefahrenstoffen beladen sind, keine Gefahr darstellen sollen", gibt er zu bedenken. Unter den momentanen politischen Gegebenheiten sei diese Entscheidung jedoch "sowieso nebensächlich".
Weitere Hoffnungen auf die Nicht-Eröffnung der Strecke schöpft er aus der Wahl des Gladbacher CDU-Mannes Günter Krings zum Bundestagsabgeord- neten. "Er gilt als ausgesprochener Gegner des Eisernen Rheins und hat versprochen, sich in Berlin entsprechend einzusetzen."

 

vom 24.10.2002: Niederrhein

"Eiserner Rhein" ist keine Gefahr


EU-Kommission: Keine Folgen für die Umwelt

Niederrhein (Red). Das Bahnprojekt "Eiserner Rhein" zwischen Antwerpen und dem Ruhrgebiet stellt nach Ansicht der EU- Kommission keine Gefahr für die Naturschutzgebiete dar. Die Kommission habe eine Beschwerde abgelehnt, teilte EU- Umweltkommissarin Margot Wallström gestern mit. Sie sehe keine negativen Folgen für die Schutzgebiete in den Niederlanden und die dort lebenden Tiere und Vögel. Die Wiedereröffnung der historischen Trasse sei die umweltfreundlichste Variante, hieß es. Seit mehr als 100 Jahren hätten Güterzüge diese Strecke benutzt und die Ansiedlung seltener Tiere und Pflanzen im Naturschutzgebiet "De Meinweg" bei Roermond und dem Maas-Schwalm- Nette-Gebiet nicht behindert. 1879 war die Strecke eröffnet worden. Der letzte Zug rollte 1991 über die Gleise. Umwelt- schützer hatten die Wiederbelebung immer wieder kritisiert.
Bezogen auf Deutschland prüft die EU-Kommission weiter die Umweltverträglichkeit der Bahnlinie. Es gebe aber keine Hinweise, dass die Richtlinie zum Schutz von Lebensräumen und Vögeln verletzt werde.
Belgien, Holland und Deutschland hatten sich im September 2001 auf die Wiederbelebung der Trasse geeinigt. Sie soll von Antwelpen über Roermond, MönchengIadbach, Krefeld nach Duisburg führen. Eine Grundsatz- Einigung über das Projekt hatten die Verkehrsminister danach immer wieder verschoben.


vom 1. Oktober 2002: Mittlerer Niederrhein, Regio Nachrichten

Regionalrat gegen Eisernen Rhein

ERKELENZ. Nein zu Güterwaggons auf dem "Eisernen Rhein" hat jetzt der Regionalrat im Regierungsbezirk Köln gesagt. Die CDU-Mehrheit des Gremiums lehnte gegen die Stimmen von SPD, FDP und Grünen die heftig umstrittene Reaktivierung des historischen Schienenstrangs für den Güterverkehr von Antwerpen ins Ruhrgebiet ab und schlug stattdessen den Neubau einer Strecke entlang der A 40 vor. Bis diese errichtet sei, könne die an Aachen vorbeiführende Montzen-Route ausgebaut und genutzt werden. RP

 

Live & Liberal, Monatszeitung der FDP Mönchengladbach vom Juli 2002

Die CDU und die Wahrheiten zum Thema "Eiserner Rhein

CDU ist gegen eine A 40-Variante - erzählt den Bürgern jedoch das Gegenteil

Dieser Vorgang ist bemerkenswert. Da meldet eine Anzeigenzeitung im Bundestagswahlkampf, die CDU sei mit den Eiserner Rhein-Kritikern einig und wolle sich dafür einsetzen, eine Streckenführung entlang der Autobahn 40 (weit weg von Mönchengladbach) in den Bundes verkehrswegeplan einsetzen. Selbst der Redakteur stutzte beim CDU- Zeitplan: Dies soll nämlich am 30. September, acht Tage nach der Bundestagswahl, geschehen. Doch es kommt für die erwartungsfrohen Anwohner der historischen Strecke noch schlimmer:
Die Städte, Kreise und Gemeinden entlang der A 40-Variante sind sich nämlich seit geraumer Zeit einig im Widerstand gegen einen Bahnneubau, den alle Fachleute schon wegen der zu erwartenden Kosten für widersinnig halten. Ein Amtsleiter aus Straelen bringt einen der Ablehnungsgründe auf den Punkt: "Ich möchte mal wissen, wo die Mönchengladbacher bei uns "schwach besiedelte Gebiete" sehen, durch die sie bauen wollen."
Nun muss man wissen, wer entlang der A40 das politische Sagen hat: Es ist die CDU.
Es ist daher absolut folgerichtig, dass sie im Regionalrat bisher noch nie das Wort gegen den Eisernen Rhein erhoben hat. In Mönchengladbach wird allerdings mit aller Macht vermieden, den Bürgerinnen und Bürgern die unangenehme Wahrheit zu sagen. Die Wähler könnten sich ja abwenden.
In einem Gespräch mit der FDP - von dem die Anwohner-Initiative "ERWIN" anders als von den Gesprächen mit SPD und CDU der Presse nichts mitgeteilt hatte - hatten die Liberalen der Initiative den Rat gegeben, die A40-Anrainer für eine Machbarkeitsstudie eines Neubaus zu gewinnen. Damals wusste selbst die FDP noch nichts vom geballten CDU-Widerstand. Nun ist klar, dass es weder eine Machbarkeitsstudie noch eine CDU-Entscheidung für die A40-Variante geben wird.
Die CDU in Mönchengladbach wäre gut beraten, den hoffnungsvollen Anwohnern der historischen Strecke und auch der Umgehungsbahn reinen Wein einzuschenken.
Die Stellungnahmen der A40-Städte können bei der FDP eingesehen werden.

 

vom 11. Juli 2002: Niederrhein Nachrichten

Bürgerinitiativen gegen Eisernen Rhein, aber:
Für den Cargorapid

KREFELD. In den "Dachsbau", ein Restaurant in Krefeld, zogen sich Vertreter von Bürgerinitiativen und -vereinen zurück, um über ihre Position zum "Eisernen Rhein" zu beraten. Die Initiativen kamen nicht zufällig aus Städten und Orten, die das Güterschienenprojekt durchschneidet, aus Krefeld, Mönchengladbach Rheindahlen und Wegberg.
Weil die Reaktivierung von teilweise still gelegten Strecken "zigtausend Anlieger treffen würde", erklärt der Zusammenschluss als Motto:o "Güter auf die Schiene, aber nicht durch die Städte". Übereinstimmung unter den Teilnehmern der Zusammenkunft, so Hans Jürgen Herzog, Vorsitzender des Bürgervereins Forstwald, bestehe darin, ‚dass als einzige Alternative der Vernunft das Projekt ‚Cargorapid' energisch zu vertreten" sei. Cargorapid heißt die Bahnstrecke entlang der Autobahn 40, die bestehende Siedlungen am wenigsten beeinträchtigen würde. Zurzeit berät der Bezirksplanungsrat darüber. Die Initiativen zeigen sich gespannt, ob sich daraus ein Antrag zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur A-40-Parallele ergibt.
Für die Cargorapid-Variante sprächen nicht nur Argumente des Lärmschutzes, sie sei auch "wirtschaftlich vernünftiger, weil der zu reaktivierende ‚Eiserne Rhein' nach 2011 seine Kapazitätsgrenze erreicht haben wird". Das gehe aus dem Gutachten hervor, dass die Anrainerstädte in Auftrag gegeben haben. ri

 

Büssow weiterhin für Eisernen Rhein

KREIS VIERSEN. Unbeirrt hält der Düsseldorfer Regierungspräsident Jürgen Büssow an der historischen Trasse des Eisernen Rheins fest. Am zweiten Etappentag der Aktion Fietsen ohne Grenzen sagte er, er halte die Neubaustrecke der Güterfernverbindung entlang der A 40 auf deutscher Seite schon von den Kosten her für illusorisch. Der Eiserne Rhein sei "Bestandteil einer notwendigen Infrastruktur im hochtechnisierten Land NRW". Weitere Alternativen sollte man, falls es sie gebe, in die Überlegungen allerdings einbeziehen, sagte Büssow. RP


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Letzte Änderung:      13.12.2008 , Stephan Houben